Als die wundervolle Judith "Sympatexter" Peters unter dem Hashtag #BlogYourPurpose am Dienstag das Geheimnis lüftete und mir und 1000 weiteren Purpose-Bloggern das Thema eröffnete, hatte ich große Fragezeichen auf der Stirn.
"Was willst du bewirken? Was willst du eines Tages hinterlassen? Was ist dein Vermächtnis?" ... So tiefe Fragen und ich muss zugeben, sie haben mich etwas überfordert, schließlich ging es auch um die Vergänglichkeit meines Lebens.
Es ist an der Zeit, genau hinzuschauen - auf meine Vergangenheit, ins Hier und Jetzt und in meine Zukunft.
Kleines Mädchen, großer Traum - War das etwa meine Bestimmung?
Vor Kurzem fand ich beim Aussortieren meiner Bücher ein kleines Freundschaftsbuch, indem sich meine damaligen Klassenkameraden, verewigen durften.
Auf den letzten beiden Seiten habe ich mich selber eingetragen.
Eins war klar, ich werde Modedesignerin.
Dieser Traum verankerte sich fest in meinem Kinderkopf und als ich mit
11 Jahren Dank der Wende meine erste Barbie in den Händen halten durfte, gab es keinen anderen Beruf, den ich lieber ausüben wollte.
Wie sollte es auch anders kommen? Im Sommer 2001 (ich kann mich noch genau an den Tag erinnern) öffnete ich, mit zitternden Händen, den langersehnten Brief.
Ich wurde tatsächlich angenommen. Heulend vor Freude stand ich auf unserer Gartenterrasse und konnte es nicht fassen. Die intensiven Tage der Eignungsprüfung, der Mappenvorbereitungskurs, die drei harten Jahre der Damenmaßschneider-Lehre, über 10 Jahre Zeichenzirkel und das feste Daumendrücken meiner Familie haben sich gelohnt. Mein langersehnter Modedesignerinnen-Mädchentraum sollte wahrhaftig in Erfüllung gehen.
Rückblickend war ich nicht lange in dem Beruf tätig. Ich musste ernüchternd feststellen, dass diese Arbeit nicht so richtig viel mit meinem Kreativitätsverständnis gemeinsam hatte.
Jedenfalls war das schonmal NICHT meine Bestimmung.
Aber ich erfuhr dadurch zum ersten Mal: Ich kann alles erreichen, wenn ich fest daran glaube und die dafür notwendigen Schritte gehe.
Meine Ressourcen sind die Geschichten meines Lebens
Nach dem Studium folgte eine Zeit des Ausprobierens.
Die Jahre im Ausland, die erste Selbständigkeit, der Theaterjob an Bord und an Land.
Ich hatte das große Glück, eine Familie an meiner Seite zu haben, die mich jederzeit ermutigte, meinen beruflichen Träumen zu folgen. Sie schenkten mir ihr Vertrauen und damit sämtliche Freiheiten.
Allerdings verlief mein Leben nicht immer rosig und es gab Geschichten, die es maßgeblich prägten:
Angefangen vom Brand meiner ersten Wohnung aufgrund einer defekten Steckdose (ich war 17 und außer einer Rauchgasvergiftung ist mir zum Glück nichts weiter passiert), die schwere psychische Erkrankung meiner Mutter und ihre "Dunklen Jahre", mein unerfüllter Kinderwunsch.
Ich hatte eine Arbeit mit vielen fantastischen Dienstreisen, aber es ging mir nicht gut.
2020: Die Pandemie ließ mich umdenken.
Mein Job passte nicht mehr in mein Leben und ich fühlte mich rausgewachsen aus den Oberflächlichkeiten der Entertainment-Branche.
Vielleicht lag es an meinem Alter, vielleicht an der besonderen Zeit.
Ich stellte mir neue Fragen: Was möchte ich noch machen?
Wie möchte ich mich fühlen? Und welcher Mensch möchte ich sein?
Eins war sicher, in den aktuellen Job wollte ich nicht zurück.
Die Kurzarbeit gab mir die Zeit und mein ehemaliger Arbeitgeber die finanziellen Mittel.
Ich entschied mich für eine Ausbildung bei Dr. Janna Scharfenberg, denn Ayurveda interessierte mich bereits seit einiger Zeit. Nach dem Abschluss der Coaching-Ausbildung, folgte eine Jahresfortbildung bei Dr. Alina Hübecker, sowie die Ausbildung zur psychologischen Ayurveda-Beraterin an der Rosenberg-Akademie für Ayurveda, um mein Wissen zu vertiefen.
Der Ayurveda hat mein Leben verändert. Er hat mir geholfen zu vertrauen, dass es die Ernährung und den passenden Lebensstil für mich gibt.
Beim Lernen vergaß ich die Zeit. Ich wollte alles über die indische Heilkunst erfahren. Und noch während der Ausbildung kamen die ersten Klienten.
Die Aha-Momente, die vielen positiven Veränderungen, das Strahlen meiner Coachees nach einer 1:1-Session ... genau das ist es, was ich möchte.
Heute kann ich mein Wissen weitergeben und ich liebe mein Online-Business.
Die Gewissheit "Ich kann helfen." ist mein stetiger Motor.
Und was aus persönlichem Interesse entstand, entwickelt sich immer mehr zur Berufung.
Meine Vision
"In einer Welt, in der wir alles sein können: Wer wollen wir sein? Was wollen wir sein? Wie wollen wir sein? Was möchten wir mit der Welt teilen und welchen Unterschied möchten wir machen?"
Ich denke Wünsche und Träume kommen nicht ohne Grund.
Bei der Frage, was möchte ich hinterlassen, wurde ich mit meinem tiefsten Schmerz konfrontiert. Natürlich war mein erster Gedanke "Was kann ich der Welt hinterlassen als kinderlose Frau?"
Aber hey, ich habe die Kunst und ich liebe gutes Design. Ich kann kreieren, gestalten, Neues entstehen lassen.
Wenn schon kein eigenes Kind, warum nicht meinen Fußabdruck für andere hinterlassen?
Was wäre nicht naheliegender als den Ayurveda mit der Kunst zu verbinden?
Und da war sie, die Idee vom eigenen Kinderbuch.
Ich möchte eine Message hinterlassen und den Ayurveda auf diesem Wege in die Welt tragen.
Meine Mission oder: Ist das mein Dharma?!
Durch meine Familiengeschichte und die eigenen Erfahrungen, wünsche ich mir, dass die Menschen aufhören, die Psyche als Tabuthema anzusehen. Gerade die letzten Jahre zeigen, wie wichtig es ist, sich um die persönliche Gesundheit zu kümmern.
Mit Anfang 40 wählte ich einen Beruf, der mir sinnvoll erscheint und mich mit Freude erfüllt.
Weil ich überzeugt bin, dass jeder Mensch durch Persönlichkeitsentwicklung dazu beiträgt, die Welt zu einem schöneren und gesünderen Ort zu machen, ist es mein großer Wunsch, meine Klienten und Klientinnen zu ermutigen, sich mit ihrer Einzigartigkeit auseinanderzusetzen.
Mit meiner Arbeit verbinde ich die Bereiche Psychologie, Ayurveda und Kunst, um ein Bewusstsein zu schaffen, wie machtvoll jeder Einzelne ist.
Jeder noch so kleine Traum darf umgesetzt werden und wir werden feststellen, wie es die Welt mit Liebe bereichern wird.
Ich möchte Menschen mit meinem Sein tief berühren, zum Nachdenken anregen, ihren Mut unterstützen, um für sich loszugehen.
Fazit
Noch Anfang der Woche dachte ich: Was kann ich schon bewirken?
Es sind nicht die großen Dinge, die mein Leben lebenswert machen, es ist die Liebe fürs Detail.
Kreativität und Ästhetik ziehen sich wie ein roter Faden durch mein Leben.
Anfänglich im Zeichenzirkel, im Design-Studium, im Entertainment-Job und heute beim Coachen und dem Unterstützen beim Finden von Lösungen.
Nach einem produktiven, erfüllenden Arbeitstag, gesunden Mahlzeiten, einem Spaziergang im nahegelegenen Park und schönen Gesprächen, nehme ich mir am Abend die Zeit für meine Kreativität. Ich nenne es liebevoll "Pinsel-Yoga", denn es ist ein bewusstes Abschalten und meine abendliche Meditation. Oft entstehen kleine Fineliner-Porträts für Freunde. Ich liebe ihre strahlenden Gesichter, wenn ich die Bilder überreiche.
Mein Talent und das Vertrauen, dass alles, was ich tue, richtig ist, unterstützt mich auf meinem Seelenweg.
Ich werde immer eine Schülerin sein und auch wenn ich noch nicht weiß, wie lange ich als Gesundheitsexpertin arbeiten werde, ob ich den Beruf als Heilpraktikerin für Psychotherapie jemals ausübe, welche Pläne das Leben mit mir vorhat, eins ist sicher, bis dahin möchte ich das Leben genießen.
Ich bin glücklich und irgendwann wird es so weit sein und ich halte mein Kinderbuch in den Händen.
Denn wie ich bereits als Teeny lernte: Alles ist möglich, wenn ich meine Vision im Blick behalte.
Ja, ich kann auch jetzt schon viel bewirken!