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- Der große Unterschied zwischen Selbstliebe und Narzissmus
Obwohl Selbstliebe und Narzissmus auf den ersten Blick ähnlich erscheinen, gibt es große Unterschiede zwischen beiden. Zur Definition der Selbstliebe habe ich einen eigenen Artikel geschrieben. Den findest du hier. Der Begriff Narzissmus wird oft leichtfertig verwendet. In diesem Artikel erhältst du u.a. Einblicke in die diagnostischen Kriterien und Merkmale der narzisstischen Persönlichkeitsstörung. Inhaltsverzeichnis Was ist Narzissmus? Was sagt die ICD 10? Unterschiede Narzissmus und Selbstliebe Empathie Selbstwert Selbstwahrnehmung Beziehungen Therapie der narzisstischen Persönlichkeitsstörung Fazit Was ist Narzissmus? Anmerkung: Ich schreibe zur besseren Lesbarkeit in der männlichen Form. Der Name Narzissmus stammt aus der griechischen Mythologie, die besagt, dass ein schöner Jüngling, namens Narziss, so selbstverliebt und egoistisch war, dass er letztendlich an seiner unerwiderten Liebe starb. Laut ICD10* wird der (pathologische) Narzissmus im Bereich der Persönlichkeitsstörungen (PS) einkategorisiert, genauer: unter "sonstige spezifische Persönlichkeitsstörungen" (ICD10-Code: F60.8). Die Persönlichkeitsstörung ist gekennzeichnet durch ein übermäßiges Bedürfnis nach Anerkennung und Bewunderung und tritt lediglich bei 0,5 bis ca. 2 % der Gesamtbevölkerung auf. Der Begriff wird heutzutage leider sehr schnell verwendet und viele Menschen in Schubladen gesteckt. Ist ein Mensch unsympathisch oder egoistisch, ist er Narzisst. Nicht selten bekommen Manager, die sogenannten Macher, diesen Stempel aufgedrückt. Wir alle tragen narzisstische Persönlichkeitsanteile in uns. Bei einem sind sie mehr, bei anderen weniger stark ausgeprägt. Schauen wir genauer hin! Was sagt die ICD 10? Wie bei allen Persönlichkeitsstörungen (PS) müssen die allgemeinen Kriterien erfüllt sein: Beginn in der Kindheit/ Jugend es ist fest im Charakter verankert Abweichungen von der Gesellschaft in Verhalten, Gedanken, Emotionen hohe Komorbidität mit anderen Erkrankungen (Depression, Süchte, ...) und es besteht ein starker Leidensdruck der Betroffenen oder des Umfelds. Die narzisstische PS braucht eine Diagnose, die nur ein Psychologe, Psychotherapeut oder Heilpraktiker für Psychotherapie stellen kann. Für die Diagnose werden mindestens 5 von 9 Merkmale benötigt. Ich bin grandios Die eigenen Leistungen, Fähigkeiten, Künste und Talente werden als etwas besonders Bedeutendes angesehen. In einem Interview erzählte ein Betroffener, dass er bereits im Studium und später durch seine Berufswahl das Gefühl hatte, er wäre anderen überlegen, er steche aus der "Masse" heraus und sei etwas Besonderes. Ich bin schön und erfolgreich Viele Themen handeln von Schönheit (Kleidung, Aussehen), Glanz, Erfolg, Macht und der perfekten Liebe. Diese Fantasien bestimmen einen Großteil des Lebens. Ich bin einmalig und etwas Besonderes Diese Einmaligkeit wird lediglich von Menschen verstanden, die ebenso "besonders" und "großartig" sind, wie der Betroffene selbst. Der hohe Status spielt dabei eine entscheidende Rolle. Schaut her und bewundert mich Es besteht ein Bedürfnis nach übermäßiger Bewunderung. Weil ich großartig bin, steht mir auch mehr zu Es wird die Extrabehandlung erwartet, nur auf Basis der eigenen Großartigkeit. Wünsche dürfen erfüllt werden und besser noch, sie stehen dem Menschen mit einer narzisstischen PS sogar zu ("Das wird mir doch niemand vorenthalten!"). Schön, dass du meinen Glanz verstärkst Zwischenmenschliche Beziehungen werden zum eigenen Vorteil ausgenutzt, um Ziele zu erreichen (wirtschaftliche, emotionale und physische "Ausbeute"). Gibt es Menschen, die die Macht verstärken können, z. Bsp. bewundernswerte Persönlichkeiten, bekommen sie die ganze Aufmerksamkeit. Der Narzisst identifiziert sich mit Menschen, die ihn "wichtiger" fühlen lassen ("Ich bin in bester Gesellschaft!"). Empathie, was ist das? Ein weiteres Merkmal bei Menschen mit einer narzisstischen PS ist der Mangel an Empathie. Durch die Selbstbezogenheit ist es schwer, Bedürfnisse und Gefühle anderer anzuerkennen. Bist du nicht auf meinem Level, bist du raus! Durch die eigene Großartigkeit gibt es viele Menschen, die neidisch sind. Es kann aber auch das Gegenteil sein, dass Personen, dem der Betroffene nicht "das Wasser reichen können", den Neid auf sich ziehen werden. Was willst du mir? Das 9. und letzte Merkmal beinhaltet das arrogante und hochmütige Verhalten des Betroffenen. Unterschiede Narzissmus und Selbstliebe Jetzt, da du die typischen Merkmale und Denkinhalte bei einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung kennst, wird es nicht schwerfallen, die Unterschiede zur Selbstliebe zu benennen. Empathie Selbstliebe: Durch Selbstmitgefühl und die Fähigkeit, sich liebe- und verständnisvoll selbst zu begegnen, können auch die Bedürfnisse und Gefühle anderer verstanden und darauf eingegangen werden. Narzissmus: Die PS ist gekennzeichnet durch einen Mangel an Empathie und das Fehlen am persönliche Interesse anderer Menschen. Selbstwert Selbstliebe: Menschen, die gut für sich sorgen, sich mit allen Stärken und Schwächen annehmen, brauchen keine Aufmerksam von Außen. Sie sind sich selbst genug und kennen ihren Wert. Narzissmus: Menschen mit einer stark ausgeprägten narzisstischen Persönlichkeitsakzentuierung oder einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung haben ein kleines Selbstbewusstsein und verstecken dieses hinter einem fetten Image. Ihnen fehlt die Selbstliebe. Selbstwahrnehmung Selbstliebe: Ein Mensch, der sich respektiert und selbst akzeptiert, ist nicht abhängig von der Meinung anderer. Er ist mit sich im Reinen und strahlt das auch aus. Seine Wahrnehmung ist realistisch. Narzissmus: Der Narzisst schätzt sich als den wichtigsten Menschen ein und überschätzt sich dabei. Er ist außergewöhnlich und erwartet die ihm zustehende Sonderbehandlung von seiner Umwelt. Anerkennung und Selbstaufwertung sind das A &O. Gelingt ihm dies nicht, fordert er sie gerne ein. Kritik wird kaum toleriert und bedeutet Angriff. Die Selbstwahrnehmung ist dementsprechend positiv, jedoch nicht real. Beziehungen Selbstliebe: Die Selbstliebe ist die Basis für gesunde Beziehungen für sich selbst und deren Mitmenschen. Die eigenen Bedürfnisse werden mitgeteilt und die der Mitmenschen auch respektiert. Narzissmus: Ein Mensch mit einer narzisstischen PS ist selbstverliebt. Probleme mit Kollegen und in Liebesbeziehungen sind durch den Mangel an Empathie vorprogrammiert. Die eigenen Bedürfnisse werden durch Ausnutzung und Manipulation und Abwertung anderer befriedigt. Wird sein Vertrauen missbraucht, bedeutet es das endgültige Aus. Ich möchte betonen, dass ich bei der Aufzählung der Unterschiede vom "Schlimmsten" ausgegangen bin. Jeder Mensch ist individuell. Es macht mich traurig zu lesen, wie viele Hass-Nachrichten es gegen Narzissten gibt. Denn wie du erfahren hast, steckt hinter dem scheinbar sehr großen Selbstbewusstsein, die Angst vor Ablehnung und ein schwaches Selbstwertgefühl. Die Genetik, häufige Traumatisierungen, Verletzungen oder Überbehütung in der Kindheit und tiefes Leid sind einige Ursachen der Erkrankung. Therapie der narzisstischen Persönlichkeitsstörung Menschen mit einer narzisstischen PS kommen selten in die Praxis. In den meisten Fällen erst, wenn sie sich in der sogenannten narzisstischen Krise befinden. Selbst für erfahrene Therapeuten ist es schwierig und oft frustrierend, mit ihnen zu arbeiten. Doch es ist unerlässlich, denn die größte Gefahr ist die narzisstische Kränkung. Wird er abgelehnt, erschüttert das sein Weltbild so sehr, dass er sich das Leben nehmen möchte. Das therapeutische Ziel ist die Verbesserung der Interaktionsfähigkeit mit den Mitmenschen, das Erlernen von Empathie und die Stärkung des eigenen Selbstwertgefühls. Fazit Der Artikel verdeutlicht die Unterschiede zwischen Selbstliebe und Narzissmus. Während Selbstliebe eine gesunde Selbstachtung und Empathie beinhaltet, handelt es sich beim pathologischen Narzissmus um eine Persönlichkeitsstörung, die durch übermäßige Selbstbewunderung, Mangel an Empathie und unrealistische Selbstwahrnehmung gekennzeichnet ist. *ICD10: International Classification of Mental and Behavioural Disorder - Tenth Edition. Das bedeutet, es ist ein weltweit anerkanntes Klassifikationssystem für medizinische Diagnosen. Krankheiten werden nach Gruppen sortiert und erhalten einen Code. Die Nummer 10 ist die noch gültige Ausgabe der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
- 31 Sätze und Fragen, die mein Leben verändert haben
Hinterlasse keine verbrannte Erde, man sieht sich immer zweimal. Zeit ist mein wichtigstes Gut. Will ich recht haben oder glücklich sein? Ich bin der wichtigste Mensch in meinem Leben. Wer mich ärgert, bestimme immer noch ich. Wer bin ich, wenn niemand hinschaut? Was du über mich denkst, geht mich nichts an. Wie sehr es weh tut, bestimme ich. Nicht jeder muss mich mögen. (Ich kann der noch so süßeste Pfirsich sein, es gibt immer Menschen, die Pfirsiche nicht ausstehen können.) Wenn ich keine Entscheidung treffe, trifft sie jemand anderes für mich. Das Leben ist immer für mich. Ich achte auf meine Gedanken, denn sie können Wirklichkeit werden. Was würde ich meinem 18-jährigen Ich raten? Welchen Rat würde mir mein 90-jähriges Ich geben? Mein Körper ist mein wichtigstes Werkzeug. Ich achte gut auf ihn. Was würde die Liebe tun? Wenn mein Business eine Pflanze/ Farbe/ Melodie wäre, welche wäre es? Erkenne deine Macht. Was soll auf meinem Grabstein stehen? Was ist mein Geschenk für diese Welt? Halte die Dinge einfach. Das Problem ist nicht das Problem. Sorgen sind sinnlos. Sie sind wie Pflaster, die auf eine nicht vorhandene Wunde aufgeklebt werden. Love it, leave it or change it. Sammle Erinnerungen, keine Gegenstände. Vergleiche dich nicht mit anderen, sondern mit dem Menschen, der du gestern warst. Was würde ich arbeiten, wenn Geld keine Rolle spielen würde? Umgib dich mit Menschen, die dich inspirieren. Es sind nicht die äußeren Umstände, die das Leben verändern, es sind die inneren Veränderungen, die sich im Außen zeigen. Ich mache das nicht gegen dich. Ich mache das für mich. Ein Erfolg ist ein Erfolg. Was sind Sätze und Fragen, die deinem Leben Tiefgang verleihen? Wenn du möchtest, druck dir gerne das PDF aus und ergänze die Liste. Alles Liebe - deine Karina Illustration: Karina Röpcke
- Die Wahrheit über Liebe und Beziehung
... oder 34 Gründe, warum du nicht die Liebe hast, die du dir wünschst Heute ist der 15. Februar 2024, der Tag nach Valentinstag. Ich finde, es ist ein guter Zeitpunkt, um über die Liebe nachzudenken. Die Suche nach Liebe ist ein universelles Streben, das oft von tief verwurzelten Überzeugungen und Denkmustern geprägt ist. Wahrscheinlich hast du bestimmte Vorstellungen darüber, wie die Liebe dein Leben verbessern wird und was sie für dich bedeutet. Doch was, wenn einige deiner Überzeugungen tatsächlich hinderlich sind und dir verwehren, eine erfüllte Beziehung zu führen? In diesem Blogartikel werfen wir einen Blick auf einige verbreitete Denkfehler im Zusammenhang mit Liebe und Partnerschaft. Von der Vorstellung, dass die Liebe eine Vervollständigung unseres Selbst ist, bis hin zu der Annahme, dass nur die perfekte Liebe unser Leben verändern kann, beleuchten wir kritisch, wie diese Überzeugungen unser Denken beeinflussen können. Lass uns gemeinsam in die Tiefe gehen, hinterfragen und erkunden, wie wir einige dieser Denkmuster überwinden können, um eine gesündere Beziehung zu uns selbst und zu anderen aufzubauen. Los gehts, hier kommen 34 Gründe, warum du die Liebe, die du dir wünschst, noch nicht gefunden hast: Du denkst, dass sich mit der passenden Liebe dein Leben verändert. Du kannst nicht alleine sein. Du glaubst, wenn du die Liebe gefunden hast, wird es dir besser gehen. In deiner Vorstellung ist die Liebe etwas Schönes und Positives. Du gibst Menschen, die nicht deinem Schönheitsideal entsprechen, keine Chance. Für dich bedeutet die Liebe zu einer anderen Person eine Vervollständigung deines Selbst. Du liebst nur ihre/ seine Optik. Du bist nicht ehrlich in deiner Partnerschaft. Du möchtest, dass ihr jederzeit die gleichen Interessen habt. Du suchst die Liebe in einer anderen Person, weil du sie dir nicht selbst geben kannst. Du suchst nach den Fehlern des anderen, damit du dich besser fühlst. Du hast eine bestimmte Vorstellung, von der Liebe. So wird sie jedoch nie sein. Du bleibst unglücklich in einer Beziehung, weil es dir Sicherheit gibt und du Angst vor der Ungewissheit hast. Du hältst an einer erloschenen Liebe fest, weil du Angst hast, nie wieder jemanden zu finden, mit dem du vertraute Gefühle teilen kannst. Du nimmst dir nicht die Zeit, um herauszufinden, was du selber möchtest. Du möchtest, dass deine Partnerin/ dein Partner sich ändert, damit ihr eine harmonische Beziehung habt. Du hast in deiner Kindheit erfahren, dass deine Eltern dir keine Sicherheit geben konnten, die du gebraucht hättest. Du gibst deiner Partnerin/ deinem Partner die Schuld für das Missgelingen einer guten Beziehung, vergisst dabei jedoch, dass ihr beide euren Teil dazu beitragt. Du investierst keine Zeit, um dich mit deiner Kindheit/ Vergangenheit auseinanderzusetzen. Dein inneres Kind sehnt sich nach Liebe und Anerkennung. Du stellst die Beziehung ständig infrage. Du möchtest, dass jemand anderes dir Liebe gibt, die du dir selbst nicht geben kannst. Dir ist nicht bewusst, dass Liebe nur ein Verstärker ist. Du über-analysierst deine Partnerin/ deinen Partner. In deiner Welt muss die Liebe ein Leben lang halten. Du weißt nicht, was du willst und hoffst, dass es jemand anderes für dich übernimmt. Du hast negative Glaubenssätze über Männer/ Frauen. Du hast Angst, dass deine Biologische Uhr tickt Du hältst die erste Liebe für die echte Liebe und vergleichst alle Nachfolgenden. Du traust dich in deiner Beziehung nicht über deine Bedürfnisse zu sprechen. Du befürchtest verletzt zu werden und bringst dich dadurch nicht vollständig in die Beziehung ein. Du hast dir nicht die Zeit genommen, die letzte Trennung zu verarbeiten. Du bist in einer Beziehung, weil du es Leid bist, dein Single-Status (Single Shaming) zu rechtfertigen. Du hast Bindungsangst und kannst Nähe schwer zulassen. Resoniert der ein oder andere Grund mit dir oder kennst du weitere Punkte? Schreib sie gerne in die Kommentare, damit ich die Liste erweitern kann. In diesem Sinne, alles Liebe - deine Karina
- Was denken depressive Menschen?
Depression ist das Totenreich der Lebendigen" -S. Lutter (*1962), Lyriker und Musiker Die Depression ist eine schwerwiegende psychische Erkrankung. Sie zeichnet sich aus durch einen Verlust von Interesse und Freude am täglichen Leben und ist ein Zustand mit starker Traurigkeit, Niedergeschlagenheit, sozialem Rückzug, Schlafstörungen, Schuldgefühlen, Appetitverlust und Gefühlen der Wertlosigkeit. Circa jede vierte Frau und jeder achte Mann ist von dieser Krankheit weltweit betroffen. In meinem letzten Blogartikel "Was ist eine Depression?" konntest du schon einiges über das Krankheitsbild erfahren. In diesem Blogartikel möchte ich mich näher mit den Gedanken und Gefühlen befassen, die in den Köpfen von Menschen mit Depressionen vorherrschen. Mir ist wichtig zu erwähnen, dass die Erfahrungen der Betroffenen individuell unterschiedlich sein können, aber dennoch gibt es einige gemeinsame Denkmuster, die viele von ihnen teilen. Die Inhalte dieses Blogartikels: 1. Gefühl der Leere und Dunkelheit 2. Gefühl der Hoffnungslosigkeit 3. Gefühl der Schuld 4. Unfähigkeit, Hilfe zu suchen und das Gefühl der Scham 5. Gefühl der Angst 6. Gefühl der Wertlosigkeit 7. Grübeln 8. Interessenverlust 9. Entscheidungen treffen fällt schwer 10. körperliche Symptome 11. Selbstmordgedanken Schlussgedanken 1. Gefühl der Leere und Dunkelheit "Schwarz hat viele Abstufungen, bis es wirklich schwarz ist." Betroffene fühlen sich oft leer und innerlich abgestumpft. Von Außen wirken sie gefühlskalt und emotionslos. Ihnen fällt es schwer, auf Ereignisse oder Aktivitäten emotional zu reagieren, für die sie früher Freude empfunden haben. Auch das Interesse an nahestehenden Menschen ist durch die schwermütige, gedrückte und traurige Stimmung verloren gegangen. Um die Krankheit zu beschreiben, fallen oft Formulierungen wie: "mein schwarzes Loch" oder "meine dunklen Jahre". In seinem Buch "Wie ich meine Depression an die Leine legte", schildert der Autor Matthew Johnstone die Depression als einen "schwarzen Hund", der ihn viele Jahre begleitete. Die Dunkelheit beschreibt genau dieses Gefühl, von der sich Betroffene umhüllt und gefangen fühlen, aus der es kaum ein Entkommen gibt. 2. Gefühl der Hoffnungslosigkeit Der Blick in die Zukunft fällt schwer. Oft ist sie durch das tief verwurzelte Gefühl von Hoffnungslosigkeit geprägt. Betroffene haben Schwierigkeiten, positive Aspekte in ihrem Leben zu sehen. Falls etwas Positives geschieht, bekommt dies kaum Berücksichtigung. Das nächste negative Ereignis wird vorausgesagt. 3. Gefühl der Schuld Das Schuldgefühl ist eine starke Emotion, einer Pflicht nicht nachgekommen zu sein oder einen Fehler begangen zu haben. Menschen mit einer Depression sind extrem selbstkritisch. Alles wird auf sich bezogen. Die Schuld auf sich zu nehmen, dass es der Familie nicht gut geht, dass Partner und Kinder die eigene Arbeit übernehmen müssen, ist sehr selbstschädigend. Gedanken wie "ich bin böse" oder "ich bin selber schuld an meinen negativen Gedanken" zieht sie weiter nach unten. Besonders große Schuld verspüren Betroffene, dass sie geliebten Menschen "zur Last fallen". 4. Unfähigkeit, Hilfe zu suchen und das Gefühl der Scham "Wenn ich die Unterstützung andere Menschen brauche, ist das ein Zeichen von Schwäche." Eine der schädlichsten Auswirkungen der Depression ist, dass sie es den Betroffenen oft erschwert, Hilfe zu suchen. Depression kann Gefühle von Scham und Stigmatisierung hervorrufen, die dazu führen, dass sich Betroffene zurückziehen und ihre Emotionen verbergen. Sie haben möglicherweise das Gefühl, dass niemand sie wirklich verstehen kann oder dass es ihnen nicht erlaubt ist, sich schwach oder verletzlich zu zeigen. 5. Gefühl der Angst Besonders am Morgen direkt nach dem frühen Erwachen (meist zwei oder mehrere Stunden vor der gewohnten Zeit) werden sie von Sorgen und Ängsten geplagt. Die fehlende Zukunftsperspektive, sowie Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit sind typische Inhalte des Grübelns dieses "Morgentiefs". 6. Gefühl der Wertlosigkeit "Ich bin nichts. Ich kann nichts. Ich bin wert- und nutzlos." Das sind Sätze, die ich sehr oft von Menschen, die an einer depressiven Episode erkrankt sind, höre. Das eigene Selbstbild ist gestört und Erkrankte können selbst Lob und Bestätigung nicht annehmen. 7. Grübeln Depressive Menschen sind oft von einem ständigen Gedankenstrom geplagt. Sie grübeln über vergangene Ereignisse, machen sich Sorgen über die Zukunft und zweifeln an Entscheidungen. Dieses übermäßige Grübeln führt zu einer Spirale der Negativität und verstärkt die Gefühle der Hoffnungslosigkeit und Wertlosigkeit. Neben dem Grübeln wird verallgemeinert → "Egal was ich mache, mein Leben ist einfach schlimm.", willkürlich geschlussfolgert → "Sie wollte sich 15 Uhr melden und tat es nicht. Sie will bestimmt nichts mehr mit mir zu tun haben.", Handlungen fehlinterpretiert → "Mein Freund will mich loswerden. Er glaubt, ich bin ein Versager." und katastrophisiert → "Ich bin zu spät gekommen, sie werden mich entlassen. Mein Leben ist ruiniert." 8. Interessenverlust Ein deutlicher Interessenverlust oder der Verlust der Freude an Tätigkeiten, die normalerweise als angenehm und/oder als schön empfunden worden ist, ist eines der drei Hauptsymptome einer depressiven Episode. Betroffene verlieren die Freude an ihren Hobbys, am ehemals geliebten Treffen mit den Freundinnen, an der Sportart, die ihnen zuvor so viel Energie gebracht hat. 9. Entscheidungen treffen fällt schwer Die Antriebsstörung ist ein weiteres Symptom der Depression. Neben der verminderten Mimik, Gestik, eines verlangsamten Gangbildes oder auch allgemein minimierter Bewegungen, kann eine reduzierte Entschluss- und Handlungsfähigkeit vorliegen. Oft müssen sich Betroffene mit viel Mühe und unter großen Kraftanstrengungen aufraffen, ihre alltägliche Arbeit zu verrichten. Die To Do-Liste wächst und der Berg an Arbeit scheint unüberwindbar. Nicht selten kommt es zum Stillstand der begonnenen Aktivität. Das Zweifeln an der eigenen Fähigkeit und die Befürchtungen negativer Konsequenzen durch das Treffen von falschen Entscheidungen erschwert den Alltag ebenfalls. 10. körperliche Symptome Neben den negativen Gedanken können Depressionen auch körperliche Symptome verursachen. Starke Müdigkeit, Libidoverlust, kaum oder fehlendes Hungergefühl (dadurch oft Gewichtsverlust), Verdauungsprobleme, Herzklopfen, Nervosität, sowie Schlafstörungen sind körperliche Symptome von Betroffenen. Zudem klagen sie über körperliche Missempfindungen, wie ein drückendes Gefühl auf der Brust oder im Kopf. Diese Symptome verstärken das Gefühl der Belastung und des Unwohlseins. 11. Selbstmordgedanken Das Gefährlich an der Krankheit sind die Todesgedanken, die bei schweren Depressionen auftreten können. Betroffene fühlen sich so verzweifelt und ausweglos, dass sie darüber nachdenken, ihrem Leben ein Ende zu setzen. Für sie ist es ein befreiender Gedanke, das schwere Gefühl loszuwerden. Außerdem würden sie ihrer Familie nicht mehr zur Last fallen. Es ist mir sehr wichtig zu betonen, dass Suizidgedanken Alarmsignale sind, welche IMMER ernst genommen werden müssen. Wenn du oder jemand, den du kennst, solche Gedanken hat, ist es entscheidend, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Schlussgedanken Die Gedankenwelt eines depressiven Menschen ist von einer Vielzahl negativer Denkmuster geprägt. Die Betroffenen fühlen sich oft hoffnungslos, wertlos und überwältigt von einem ständigen Strom negativer Gedanken. Sie sollten sich unbedingt professionelle Hilfe suchen, um ihre psychische Gesundheit zu verbessern. Einfühlsame Unterstützung von Freunden und Familie kann ebenfalls einen positiven Einfluss haben. Indem du dich bewusst mit den Gedanken und Gefühlen depressiver Menschen auseinandersetzt, kannst du dazu beitragen, das Stigma um diese Erkrankung zu reduzieren, damit Betroffene einen Raum für Heilung finden. Illustration: Karina Röpcke
- 9 Gründe, warum ich Kreativität liebe
„Schönes“ kreieren, wollte ich schon immer. Zumindest so lange ich denken kann. Als Kind der DDR wurde mir schon sehr zeitig klar, was es bedeutete kreativ zu sein ... denn wie es so hieß "es gab ja nichts". Um aufzufallen, wurde gestaltet, gebastelt, außergewöhnliche Kleidung genäht, gestrickt usw. Für mich bedeutet Kreativität, nicht nur Kunst. Für mich ist sie DIE Ressource, um mit den täglichen kleinen und großen Herausforderungen des Lebens umzugehen. Also los geht's, hier kommen meine 9 Gründe, warum ich Kreativität beruflich und privat liebe: Was bedeutet für mich Kreativität? "Being creative is not a hobby, it’s a way of life." Ich beginne damit, was sie nicht ist. Kreativität bedeutet für mich nicht nur Designen. Sie ist auch kein Können, kein Talent. Um kreativ zu sein, benötigst du weder eine künstlerische Ausbildung, noch musst du ein Genie sein. Kreativität bedeutet für mich Lösungsfindung, Ideensuche, Inspiration, Flexibilität, Individualität, Grenzen überwinden und die Schönheit in der Kunst und den Menschen zu sehen. Sie ist in allen Lebensbereichen vorhanden und ist eine meiner wertvollsten Fähigkeiten. Als Kinder ließen wir uns von unserer Fantasie leiten. Wir erfanden Geschichten, bauten Höhlen und Kunstwerke. Wir konnten uns stundenlang mit Dingen beschäftigen und waren im Flow. Mit zunehmendem Alter vergessen viele Menschen, dass sie kreativ sind und packen die Kreativität in die Kunstschublade. Für mich gehört sie da tatsächlich mit rein. Schließlich liebe ich das Zeichnen. Mit meinen Illustrationen möchte ich Menschen erreichen und Emotionen wecken. Jedoch ist Kreativität nicht nur Kunst, sondern auch Gärtnern, an Projekten "basteln", Schreiben, die Erstellung von leckeren Rezepten, die Wahl des Outfits und vieles mehr. 1. Kreativität hält mich flexibel Kunst auf Knopfdruck funktioniert für mich nicht. Kreativität hingegen ja. Bereits in meinem Entertainment-Job musste ich blitzschnell eine Lösung finden, wenn z.B. die Jackennaht beim Warm-up, kurz vor dem Auftritt der Tänzer platzte. Da hieß es für mich als Dresserin (Ankleiderin) nur noch reagieren, und zwar ganz schnell. Für die Kunst gibt es nichts Schlimmeres als starre Vorgaben. Egal ob beim Schreiben dieses Blogartikels oder beim Zeichnen, ich brauche Raum für meine Ideen. Und ich darf ihn mir auch einräumen und schon bin ich bei Punkt 2: 2. Kreativität bedeutet für mich Routine und benötigt etwas Fleiß Fast jeden Freitag-Abend sitze ich über meinem Zeichenblock und zeichne. Die Ideen dafür entstehen oft im Laufe der Woche. Für mich ist dieses heART-"Date" mit mir und der Kunst ein fester Bestandteil meiner Woche. Ich würde tatsächlich meinen, diese Zeit erdet mich. Ähnlich ist es beim Bloggen. Jeden Montag steht ein fester Termin in meinem Kalender. Würde dies nicht sein, wäre bis heute kein einziger Blogartikel entstanden. Das Thema steht und der Inhalt darf wachsen. Wichtig jedoch: ich muss anfangen und dranbleiben. 3. Kreativität lässt mich neugierig bleiben Kreativität ist super individuell. Letztes Wochenende beim Ayurveda-Festival gab es einen „Silent Community Painting - Workshop“. Ziel dieses Workshops war es, gemeinsam in Stille (ohne zu sprechen) zu kreieren und sich von der Musik inspirieren zu lassen. Die Wahl der Werkzeuge war freigestellt. Manche wählten Pinsel, andere nahmen die Hände. Als ich das Thema auf dem Programm entdecke, dachte ich sofort JA, da bin ich dabei! Was mich davon abhielt … in der Gemeinschaft zu kreieren. Ich liebe Malen und Zeichnen. Im Moment arbeite ich jedoch am liebsten alleine. Meine Zeichnungen sind größtenteils sehr genau und weniger bunt. Im Nachhinein ärgere ich mich etwas, dass ich diese Chance nicht ergriffen habe. Aber eins ist klar, bei der nächsten sich bietenden Möglichkeit bin ich dabei, um die Kunst mit allen Sinnen zu erleben. Manchmal braucht es eben Zeit, um sich mit einem Gedanken oder einer Idee anzufreunden. 4. Kreativität steht jedem Menschen jederzeit zur Verfügung Ich bin der festen Überzeugung, dass jeder Mensch kreativ ist. Bereits als Kind wurden Höhlen und Kunstwerke gebaut. Unsere Vorfahren mussten kreativ sein, um zu überleben. Meinen Coachees und mir hilft sie bei der Suche nach Antworten. Und genau da spielt sie eine wichtige Rolle im Veränderungsprozess: die Vision im Blick, aus alten Mustern aussteigen, der gemeinsamen Erarbeitung kreativer Lösungsansätze und Handlungsmöglichkeiten zur Bewältigung der Alltagsthemen. Neue Ideen werden ausprobiert, eventuell wieder verworfen. Dafür benötigt es Vertrauen, Offenheit, Neugier, Mut und das bewusste Hineinfühlen in den Prozess. 5. Kreativität ist ansteckend, motivierend und verbindet Im Ayurveda sind besonders die Vata-Typen kreativ und einfallsreich. Jeder kennt im Freundeskreis DIE eine Person mit den immer verrückten Einfällen. Und genau diese Person macht die Erlebnisse auch so einmalig. Zuerst hat keiner Lust und am Ende freuen sich alle :-) 6. Kreativität bringt mich meinen Zielen näher Das Dranbleiben ist entscheidend. Mich immer wieder fragen, warum tue ich das, was ich tue? Wie oft erwische ich mich beim Prokrastinieren vor einem neuen Blogartikel. Die leere Seite möchte gefüllt werden. Was mir hilft? Zeitfenster einplanen - für die Routine, aber auch für das Schreiben am Stück. In der "Content Society" von Judith Peters gibt es sogenannte Co-Blogging-Termine und ich liebe sie. Sie dauern 3-4 Stunden, sind online und wer möchte, nimmt daran teil. In dieser Zeit schaffe ich es, besonders konzentriert zu bloggen und bin dankbar für diese motivierende Möglichkeit des Zusammenarbeitens. 7. Kreativität ist für mich ein Ausdruck, meine Innenwelt nach Außen zu bringen "Making art helps you discover more of who you are." Kunst und Kreativität machen mich frei. Wenn ich zeichne, bin ich im Flow. Ich vergesse alles um mich herum. Mein privater Instagram-Account heißt nicht zufällig karinas_pinselyoga. Viele Jahre habe ich nicht gezeichnet. Warum? Kann ich gar nicht mehr wirklich sagen. Wieder damit begonnen, hab ich im November 2022, als ich meinen Instagram-Account startete. Ich wollte nicht die gleichen Canva-Vorlagen, den gleichen Feed, wie meine Kolleginnen und Kollegen. Für mich sind die Zeichnungen eine Möglichkeit, mich abzuheben. 8. Kreativität lässt mich sichtbar werden Ich habe viel Zeit aufgewendet, um passende Referenzbilder für Zitate, Texte oder allgemein, für meinen Content zu finden. Bis zu dem Tag als ich eine kleine Fernbedienung geschenkt bekommen habe. Meine beste Freundin Biene (eine tolle Fotografin), schenkte mir zu Weihnachten ein Ringlicht für mein Online-Coaching. Die Fernbedienung gab es dazu. Auf der Suche nach einem Stativ inkl. Fernbedienung fiel sie mir wieder ein und was soll ich sagen, jaaa, sie funktioniert. Seitdem brauche ich niemanden zu nerven oder stundenlang im Internet suchen, um das passende Motiv zu finden. Ich schieße einfach ein Foto von mir und schon hab ich die perfekte Vorlage. Was mir das ermöglicht? Ich traue mich noch nicht wirklich vor die Kamera, aber mithilfe meiner Zeichnungen, mit mir als Motiv, bin ich es indirekt doch :-) 9. Kreativität macht Menschen glücklich Wenn Dinge so funktioniert haben, wie ich sie mir vorgestellt habe, oder es hat sich etwas noch besseres ergeben, dann macht es mich glücklich. Genauso ist es mit meiner Kunst. Es erfüllt mich, wenn sich Menschen über meine Zeichnungen freuen, wenn ich sie inspirieren konnte oder zum Nachdenken angeregt habe. Auch kleine, kreative Freundlichkeiten (sogenannte: Random Acts of Kindness) können unglaublich viel bewirken. Das kann ein Post-it mit einer aufmunternden Nachricht am PC der Lieblingskollegin sein, eine personalisierte Zeichnung, ein einfaches Kompliment für eine fremde Person oder eine personalisierte Affirmationskarte. Für mich bedeutet es eine kleine Geste, für mein Gegenüber eine große Freude ... Wie ich meine Kreativität lebe: Zettel und Stift sind immer mit dabei: sobald mich etwas inspiriert oder ich etwas sehe, lese oder höre, mache ich mir Notizen zeichnen, skizzieren, schreiben nicht dem ersten Gedanken folgen Kreativität mit Spiritualität verbinden mit Brainstorming starten und alles notieren, was kommt (egal wie unsinnig es sich im ersten Moment anfühlt) mich mit inspirierenden Menschen austauschen ins Tun kommen: eine Kreativ-Routine etablieren und loslegen Kreativität darf leicht sein: nichts erzwingen und bewusst Kreativ-Pausen einlegen, meistens kommen da die besten Ideen "Do it anyway!": Raus aus den alten (Denk-) Mustern und Neues ausprobieren: Funktioniert etwas, verbessere ich es. Klappt es nicht, lasse ich es. Perfektionismus ablegen (das ist meine persönlich größte Herausforderung :-) ) Illustrationen: Karina Röpcke
- Meine 7 Tipps für dein ayurvedisches Morgen-Ritual
Die Morgenroutine spielt eine wichtige Rolle im Ayurveda und geht weit über das übliche Duschen und Zähneputzen hinaus. Wie du deinen Tag startest, so verläuft auch dein Tag. Besonders die morgendlichen Stunden sind kraftvoll und wirken sich positiv auf deine Gesundheit und dein Wohlbefinden aus. Durch die Morgenroutine wird dein Körper aktiviert (durch z.B. sanftes Dehnen oder Yoga), du befreist dich von Ballast (Ama) und dein Verdauungsfeuer (Agni) wird angeregt. Im Folgenden möchte ich dir einige wirkungsvolle ayurvedische Reinigungs-Methoden und Morgenroutinen vorstellen: frühes Aufstehen Ölziehen Zunge reinigen kein Kaffee vor dem Frühstück Trinken von warmem Wasser Bewegung bewusste Atmung Tipp Nummer 1: frühes Aufstehen Empfohlen wird ein frühes Aufstehen vor Sonnenaufgang, um die positive Vata-Energie zu nutzen. Schläfst du länger, befindest du dich bereits in der Kapha-Zeit, was zu Trägheit führen kann. Tipp Nummer 2: Ölziehen Ölziehen ist eine ganz einfache Methode zur täglichen Entgiftung. Direkt morgens nach dem Aufwachen und auf nüchternen Magen ist die beste Zeit. Nimm 1 Teelöffel Sesam-, Kokos-, Oliven- oder Leinöl in den Mund und bewege es für 5-10 Minuten kräftig hin und her. Das hört sich erst einmal lang an. Diese Zeit kannst du schon einmal nutzen, um Wasser aufzukochen oder zu duschen. Spuck anschließend das Öl in ein Papiertuch und entsorge es im normalen Abfall (bitte nicht über die Toilette oder ins Waschbecken). So tust du auch der Umwelt etwas Gutes! Spüle deinen Mund mehrmals gründlich mit Wasser aus. Im Anschluss kannst du deine Zunge mit einem Zungenschaber reinigen und deine Zähne wie gewohnt putzen. Tipp Nummer 3: Zunge reinigen Die Zungenreinigung entfernt Beläge, die sich in der Nacht gesammelt haben und unterstützt somit deinen Körper bei der täglichen Entgiftung. Setze den Schaber (alternativ kannst du auch einen Teelöffel benutzen) hinten an der Zunge an und zieh ihn mehrmals sanft bis zur Zungenspitze. Zwischendurch kannst du den Schaber kurz unter laufendes Wasser halten, um ihn zu reinigen. Spüle anschließend deinen Mund mehrmals gründlich aus. Und das war es schon! Tipp Nummer 4: Trinke den Kaffee nicht vor dem Frühstück Das wird eventuell die schwierigste Umsetzung werden. Für mich war es die größte Veränderung, als ich aufhörte, mich bereits nach dem Aufstehen mit Kaffee zu "dopen". Ich erkläre es meinen Klientinnen und Klienten folgendermaßen: Nachts, wenn du schläfst, wird die Küche geputzt. Abfall (Schadstoffe) wird gesammelt und vor die Tür gestellt. Anschließend muss nur noch ordentlich durchgewischt werden. Wenn dies anstelle warmen Wassers mit Kaffee geschieht, kannst du dir sicherlich vorstellen, wie es bei dir aussieht. Daher mein Tipp: trinke den ersten Kaffee nach dem Frühstück. So bekommt dein Körper auch seine Bitterstoffe nach der Mahlzeit. Der Ayurveda hat per se nichts gegen eine Tasse Kaffee, jedoch zum richtigen Zeitpunkt (nach dem Frühstück, der Zeit am Morgen oder nach dem Mittagessen). Tipp Nummer 5: warmes Wasser Wie bereits bei Tipp 4 erwähnt: trinke am Morgen 1-2 Gläser warmes Wasser auf nüchternen Magen. Dein Flüssigkeitshaushalt wird aufgefüllt und gleichzeitig bringst du deinen Darm in Schwung. Fast jede Person, die sich mit Ayurveda beschäftigt, geht nicht ohne sie aus dem Haus … die Thermoskanne mit dem heißen Wasser. Aber warum eigentlich? Du bestehst zu ca. zwei Dritteln aus Wasser, daher ist es dein wichtigstes Lebensmittel. Es transportiert Nährstoffe zu den Zellen, entsorgt Abfallprodukte über die Nieren und unterstützt die Regelung unserer Körpertemperatur. Viele Probleme wie z.B. Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, Schlafstörungen, Gereiztheit und Essgelüste können auf Wassermangel beruhen. Wasser nimmst du nicht nur durch das Trinken auf, sondern auch in Obst und Gemüse ist viel davon enthalten. Ich persönlich koche mein Wasser täglich auf, da ich dies irgendwann einmal gelernt habe. Noch vor der Mundhygiene stelle ich mein Wasser auf den Herd. Meiner Erkenntnis nach, werden durch intensives Erhitzen und sprudelndes Kochen, z.B. 10-20 min., die sehr stabilen Wasserstoffbrücken der Wassermoleküle aufgebrochen und das Wasser wird dadurch von den Zellen besser aufgenommen. Ich vermute, diese Empfehlung stammt aus der Zeit als es in Indien noch kein sauberes Wasser gab, daher: wenn du keine Zeit für langes Kochen hast, kann dir auch ein einfacher Wasserkocher dienen. Wenn du das warme Wasser (in der Thermoskanne aufbewahrt) über den Tag verteilt trinkst, ist dein Körper optimal versorgt. Extra-Tipp: Sollte dir pures Wasser nicht schmecken, probier doch Wasser mit einem Stück Zitrone, Ingwer oder Gurke. Wenn du möchtest, kannst du es mit Honig süßen, aber achte darauf, den Honig nicht in kochendes Wasser zu bringen. Tipp Nummer 6: Bewegung Egal ob ein "verschlafenes" Dehnen, Joggen oder ein Spaziergang am Morgen, dein Körper wird es dir danken. Durch die Bewegung werden Muskeln und Faszien gelockert und die Giftstoffe durch den Schweiß ausgeschieden. Ich persönlich mag am Morgen sehr gern dieses "Full Body Stretch"-Video von Mady Morrison. Es dauert nur 15 Minuten und ich fühle mich bereit für den Tag. Tipp Nummer 7: bewusste Atmung Die bewusste Atmung (Pranayama) ist ein wunderbares Werkzeug, deinen Körper schnell mit Energie (Prana) zu versorgen. Viele Menschen atmen im Alltag zu flach. Wird das Gehirn zu wenig mit Sauerstoff versorgt, fehlt diese Energie und wir fühlen uns müde. Durch Pranayama bist du in der Lage deinen Geist zu beruhigen oder ihn zu aktivieren. Besonders das lange Ausatmen beruhigt das Nervensystem. Du kannst deinen Atem beobachten, die Atemzüge zählen, ihn bewusst vertiefen oder ihn zusammen mit Meditations- und Entspannungstechniken praktizieren. Wie gestaltest du deine Morgenroutine am besten? Schau für dich, wie viel Zeit du am Morgen aufbringen kannst. Die Morgenroutine muss nicht lang sein. Sieh es wie eine neue Gewohnheit, die du einführen möchtest. Lass dir Zeit und habe Geduld. Falls es dir im Moment wirklich nicht möglich ist, aufgrund von kleinen Kindern, Schichtdienst oder anderen Umständen, lass dich nicht entmutigen. Bereits wenige Minuten am Tag reichen. Versuch es mit ein paar tiefen Atemzügen vor dem Essen oder das Trinken von warmen Wasser von unterwegs. Hör in dich hinein, was brauchst du? Ist es die Bewegung vor einem langen Office-"Schreibtisch"-Tag oder benötigst du Ruhe und Fokus vor dem wichtigen Meeting am Vormittag? Was wäre der erste Schritt, den du morgen Früh direkt umsetzen kannst? Um meinen Körper sanft zu entgiften, werde ich (warmes Wasser trinken, Ölziehen): ........................ Um meinen Körper zu aktivieren, werde ich (spazieren gehen, Yoga, kurzes Stretchen): ........................ U m meinen Körper und meinen Geist zu beruhigen, werde ich (die Wechselatmung praktizieren, spazieren gehen): ........................ Illustrationen: Karina Röpcke
- Was will ich als Frau, Coachin und Künstlerin bewirken?
Als die wundervolle Judith "Sympatexter" Peters unter dem Hashtag #BlogYourPurpose am Dienstag das Geheimnis lüftete und mir und 1000 weiteren Purpose-Bloggern das Thema eröffnete, hatte ich große Fragezeichen auf der Stirn. "Was willst du bewirken? Was willst du eines Tages hinterlassen? Was ist dein Vermächtnis?" ... So tiefe Fragen und ich muss zugeben, sie haben mich etwas überfordert, schließlich ging es auch um die Vergänglichkeit meines Lebens. Es ist an der Zeit, genau hinzuschauen - auf meine Vergangenheit, ins Hier und Jetzt und in meine Zukunft. Kleines Mädchen, großer Traum - War das etwa meine Bestimmung? Vor Kurzem fand ich beim Aussortieren meiner Bücher ein kleines Freundschaftsbuch, indem sich meine damaligen Klassenkameraden, verewigen durften. Auf den letzten beiden Seiten habe ich mich selber eingetragen. Eins war klar, ich werde Modedesignerin. Dieser Traum verankerte sich fest in meinem Kinderkopf und als ich mit 11 Jahren Dank der Wende meine erste Barbie in den Händen halten durfte, gab es keinen anderen Beruf, den ich lieber ausüben wollte. Wie sollte es auch anders kommen? Im Sommer 2001 (ich kann mich noch genau an den Tag erinnern) öffnete ich, mit zitternden Händen, den langersehnten Brief. Ich wurde tatsächlich angenommen. Heulend vor Freude stand ich auf unserer Gartenterrasse und konnte es nicht fassen. Die intensiven Tage der Eignungsprüfung, der Mappenvorbereitungskurs, die drei harten Jahre der Damenmaßschneider-Lehre, über 10 Jahre Zeichenzirkel und das feste Daumendrücken meiner Familie haben sich gelohnt. Mein langersehnter Modedesignerinnen-Mädchentraum sollte wahrhaftig in Erfüllung gehen. Rückblickend war ich nicht lange in dem Beruf tätig. Ich musste ernüchternd feststellen, dass diese Arbeit nicht so richtig viel mit meinem Kreativitätsverständnis gemeinsam hatte. Jedenfalls war das schonmal NICHT meine Bestimmung. Aber ich erfuhr dadurch zum ersten Mal: Ich kann alles erreichen, wenn ich fest daran glaube und die dafür notwendigen Schritte gehe. Meine Ressourcen sind die Geschichten meines Lebens Nach dem Studium folgte eine Zeit des Ausprobierens. Die Jahre im Ausland, die erste Selbständigkeit, der Theaterjob an Bord und an Land. Ich hatte das große Glück, eine Familie an meiner Seite zu haben, die mich jederzeit ermutigte, meinen beruflichen Träumen zu folgen. Sie schenkten mir ihr Vertrauen und damit sämtliche Freiheiten. Allerdings verlief mein Leben nicht immer rosig und es gab Geschichten, die es maßgeblich prägten: Angefangen vom Brand meiner ersten Wohnung aufgrund einer defekten Steckdose (ich war 17 und außer einer Rauchgasvergiftung ist mir zum Glück nichts weiter passiert), die schwere psychische Erkrankung meiner Mutter und ihre "Dunklen Jahre", mein unerfüllter Kinderwunsch. Ich hatte eine Arbeit mit vielen fantastischen Dienstreisen, aber es ging mir nicht gut. 2020: Die Pandemie ließ mich umdenken. Mein Job passte nicht mehr in mein Leben und ich fühlte mich rausgewachsen aus den Oberflächlichkeiten der Entertainment-Branche. Vielleicht lag es an meinem Alter, vielleicht an der besonderen Zeit. Ich stellte mir neue Fragen: Was möchte ich noch machen? Wie möchte ich mich fühlen? Und welcher Mensch möchte ich sein? Eins war sicher, in den aktuellen Job wollte ich nicht zurück. Die Kurzarbeit gab mir die Zeit und mein ehemaliger Arbeitgeber die finanziellen Mittel. Ich entschied mich für eine Ausbildung bei Dr. Janna Scharfenberg, denn Ayurveda interessierte mich bereits seit einiger Zeit. Nach dem Abschluss der Coaching-Ausbildung, folgte eine Jahresfortbildung bei Dr. Alina Hübecker, sowie die Ausbildung zur psychologischen Ayurveda-Beraterin an der Rosenberg-Akademie für Ayurveda, um mein Wissen zu vertiefen. Der Ayurveda hat mein Leben verändert. Er hat mir geholfen zu vertrauen, dass es die Ernährung und den passenden Lebensstil für mich gibt. Beim Lernen vergaß ich die Zeit. Ich wollte alles über die indische Heilkunst erfahren. Und noch während der Ausbildung kamen die ersten Klienten. Die Aha-Momente, die vielen positiven Veränderungen, das Strahlen meiner Coachees nach einer 1:1-Session ... genau das ist es, was ich möchte. Heute kann ich mein Wissen weitergeben und ich liebe mein Online-Business. Die Gewissheit "Ich kann helfen." ist mein stetiger Motor. Und was aus persönlichem Interesse entstand, entwickelt sich immer mehr zur Berufung. Meine Vision "In einer Welt, in der wir alles sein können: Wer wollen wir sein? Was wollen wir sein? Wie wollen wir sein? Was möchten wir mit der Welt teilen und welchen Unterschied möchten wir machen?" Ich denke Wünsche und Träume kommen nicht ohne Grund. Bei der Frage, was möchte ich hinterlassen, wurde ich mit meinem tiefsten Schmerz konfrontiert. Natürlich war mein erster Gedanke "Was kann ich der Welt hinterlassen als kinderlose Frau?" Aber hey, ich habe die Kunst und ich liebe gutes Design. Ich kann kreieren, gestalten, Neues entstehen lassen. Wenn schon kein eigenes Kind, warum nicht meinen Fußabdruck für andere hinterlassen? Was wäre nicht naheliegender als den Ayurveda mit der Kunst zu verbinden? Und da war sie, die Idee vom eigenen Kinderbuch. Ich möchte eine Message hinterlassen und den Ayurveda auf diesem Wege in die Welt tragen. Meine Mission oder: Ist das mein Dharma?! Durch meine Familiengeschichte und die eigenen Erfahrungen, wünsche ich mir, dass die Menschen aufhören, die Psyche als Tabuthema anzusehen. Gerade die letzten Jahre zeigen, wie wichtig es ist, sich um die persönliche Gesundheit zu kümmern. Mit Anfang 40 wählte ich einen Beruf, der mir sinnvoll erscheint und mich mit Freude erfüllt. Weil ich überzeugt bin, dass jeder Mensch durch Persönlichkeitsentwicklung dazu beiträgt, die Welt zu einem schöneren und gesünderen Ort zu machen, ist es mein großer Wunsch, meine Klienten und Klientinnen zu ermutigen, sich mit ihrer Einzigartigkeit auseinanderzusetzen. Mit meiner Arbeit verbinde ich die Bereiche Psychologie, Ayurveda und Kunst, um ein Bewusstsein zu schaffen, wie machtvoll jeder Einzelne ist. Jeder noch so kleine Traum darf umgesetzt werden und wir werden feststellen, wie es die Welt mit Liebe bereichern wird. Ich möchte Menschen mit meinem Sein tief berühren, zum Nachdenken anregen, ihren Mut unterstützen, um für sich loszugehen. Fazit Noch Anfang der Woche dachte ich: Was kann ich schon bewirken? Es sind nicht die großen Dinge, die mein Leben lebenswert machen, es ist die Liebe fürs Detail. Kreativität und Ästhetik ziehen sich wie ein roter Faden durch mein Leben. Anfänglich im Zeichenzirkel, im Design-Studium, im Entertainment-Job und heute beim Coachen und dem Unterstützen beim Finden von Lösungen. Nach einem produktiven, erfüllenden Arbeitstag, gesunden Mahlzeiten, einem Spaziergang im nahegelegenen Park und schönen Gesprächen, nehme ich mir am Abend die Zeit für meine Kreativität. Ich nenne es liebevoll "Pinsel-Yoga", denn es ist ein bewusstes Abschalten und meine abendliche Meditation. Oft entstehen kleine Fineliner-Porträts für Freunde. Ich liebe ihre strahlenden Gesichter, wenn ich die Bilder überreiche. Mein Talent und das Vertrauen, dass alles, was ich tue, richtig ist, unterstützt mich auf meinem Seelenweg. Ich werde immer eine Schülerin sein und auch wenn ich noch nicht weiß, wie lange ich als Gesundheitsexpertin arbeiten werde, ob ich den Beruf als Heilpraktikerin für Psychotherapie jemals ausübe, welche Pläne das Leben mit mir vorhat, eins ist sicher, bis dahin möchte ich das Leben genießen. Ich bin glücklich und irgendwann wird es so weit sein und ich halte mein Kinderbuch in den Händen. Denn wie ich bereits als Teeny lernte: Alles ist möglich, wenn ich meine Vision im Blick behalte. Ja, ich kann auch jetzt schon viel bewirken!
- Warum es am Jahresanfang nicht ratsam ist, eine Diät zu machen ...
... und warum genau JETZT der richtige Zeitpunkt für eine Kur wäre. Ich freue mich sehr, dass du auf meine Seite gefunden hast. In diesem Blogartikel erfährst du, wann ich eine Kur empfehle und warum eigentlich? Wann ist ein guter Zeitpunkt und was sagt der Ayurveda dazu? Meine erste Diät hatte ich mit 13, es folgten Jahre, in denen ich meinen Körper quälte. Low Carb, High Protein, Punkte zählen, Extremsport ... ich probierte alles, um meinem Schönheitsideal zu entsprechen. Oft war der Jahreswechsel für mich der "perfekte" Zeitpunkt. Ich hatte weder langfristig mein Idealgewicht gehalten, noch war ich besonders glücklich. Im Gegenteil - Übergewicht, Hautprobleme, Verdauungsbeschwerden, Rückenschmerzen waren die Resultate. Erst durch die Ayurveda-Ausbildung verstand ich, dass eine Kur oder Diät nicht mit dem Jahresvorsatz im Januar starten sollte. Wenn wir uns in der Natur umschauen, ist die Winterzeit als Ruhezeit gedacht. Der Körper regeneriert und gerade im Winter, in der luftigen und kalten Vata-Zeit ist es wichtig, ihn mit nährenden Lebensmitteln zu versorgen. Schließlich möchten wir uns vor fiesen Vieren schützen. Wir wissen intuitiv, was uns guttut - eine heiße Schokolade, ein Besuch in der Therme, in die Kuscheldecke eingewickelt auf dem Sofa liegen. Ich empfehle daher eine Detox-Kur zum Wechsel der Jahreszeiten, z.B. von Sommer zu Herbst (Pitta zu Vata) im Oktober oder gerade jetzt im Frühjahr, wenn die Vata-Elemente (Luft und Äther) abnehmen und das stabile Kapha-Dosha (bestehend aus den Elementen Erde und Wasser) beginnt zu dominieren. Dein Körper und Geist werden es dir in dieser besonders sensiblen Zeit danken. Warum ich überhaupt eine Kur empfehle Dein Körper ist ein Tempel und leistet erstaunliches, jeden einzelnen Tag. Faszinierende und unvorstellbare Prozesse laufen rund um die Uhr in ihm ab, um dich am Leben zu halten, und fast all das ohne direktes Zutun. Während er arbeitet, kannst du durchs Leben gehen, arbeiten, lachen, weinen, Abenteuer erleben, Essen genießen, Musik hören, kreativ sein, Sonnenstrahlen auf der Haut spüren und dich am Duft von deinen Lieblingsblumen erfreuen. All das verdanken wir unserem Körper, seinen Sinnen und Funktionen. Je gesünder er ist, desto leichter können wir unser Leben genießen. Unser Körper ist heutzutage vielen Belastungen ausgesetzt. Wir nehmen unnatürliches, meist zuckerhaltiges und stark verändertes Essen auf, trinken chemische Softdrinks und essen oft viel zu viel, meist mehr, als wir an Energie wieder verbrennen können. Wir bewegen uns zu wenig, verbringen die Zeit meistens sitzend, sind gestresst, führen schädliche Beziehungen, schlafen und entspannen zu wenig, hungern, sind unzufrieden und schwächen unser Immunsystem und damit unseren Tempel. Ich möchte dich einladen, deinem Tempel eine Grundsanierung zu gönnen. Du entrümpelst, räumst auf und wischst Staub. Du machst Platz für Neues, für das, was wirklich wichtig ist (so wie in deiner Wohnung). Ich möchte dich inspirieren, dich mit deiner Intuition und Kreativität zu verbinden, nimm dir Zeit und beginn dich mit deinen Lebensthemen zu befassen. Finde heraus, was dir guttut, was dir Energie schenkt und dich in deine Mitte bringt. ... und hör bitte auf, dich mit Diäten zu quälen. Alles Liebe Karina Und wenn du wissen möchtest, was es mit dem Ayurveda, Vata, Pitta und Kapha auf sich hat, lies gern hier weiter → Was ist Ayurveda?
- Liebesbrief an mein Ayurveda-Business
Mein liebes Ayurveda-Business, heute, pünktlich zum Valentinstag, ist es Zeit für ein paar offene Worte. Wir kennen uns jetzt schon fast 4 Jahre und was mit einer unverbindlichen Liaison begann, ist heute eine feste Partnerschaft, mit allen Höhen und Tiefen. Und wie passend, hat die liebe Steffi Fleischer zur Blogparade mit dem Thema "Liebesbrief an dein Business" aufgerufen. Also los geht's! Wie alles begann ... Ich kann mich nicht genau erinnern, an welchem Tag wir uns das erste Mal getroffen haben. Ich bin mir jedoch sicher, dass uns das Yoga miteinander bekannt gemacht hat. Ich saß in der Praxis meines Orthopäden und meine Rückenschmerzen waren zu dem Zeitpunkt kaum mehr auszuhalten. Stress im Büro, das Schleppen von schweren Kostümkisten, die vielen schönen, aber auch kräftezehrenden Dienstreisen und mangelnde körperliche Bewegung waren die Ursachen für mein Dilemma. So saß ich nun beim Arzt und lauschte seinen Worten, die da lauteten: "OP oder Yoga, sie können entscheiden." Ich entschied mich fürs Erste für Yoga, um meinen Gleitwirbel zu besänftigen. Wer sich mit Yoga beschäftigt, wird früher oder später am Ayurveda nicht vorbeikommen, denn die zwei Schwesternwissenschaften ergänzen sich wunderbar. Und so ging sie los, unsere "Businessliebe" ... vorerst ganz langsam. Ich googelte im Internet, erhoffte mir Informationen über dich zu erhaschen und versuchte mir deinen Namen zu merken (Ja, der Name Ayurveda kann ganz schnell mit einer Sukkulente namens "Aloe vera" verwechselt werden). Wir werden ein Paar! 2020 war es dann so weit. Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und buchte die Ausbildung bei Dr. Janna Scharfenberg. Oh, ich war so verliebt und wollte alles über dich erfahren. Nur für mich! Das Jahr verging wie im Fluge. Trotz anfänglicher Verständigungsprobleme (du sprichst schließlich Sanskrit), wuchs meine Liebe zu dir. Du hast mein Leben verändert! Du hast mir geholfen, zu vertrauen, dass es die passende Ernährung und den entsprechenden Lebensstil für mich gibt. Du hast mir gezeigt, dass du so viel mehr als Doshas, Gewürze, "Wellness" und Lebensweisheiten bist. Und was soll ich sagen, Yoga und du, ihr habt mich von meinen Rückenschmerzen innerhalb kürzester Zeit weitestgehend befreit. Es war Zeit ... ich wollte dich der ganzen Welt zeigen. Endlich offiziell - Wir haben gegründet! Am 20.07.2022 war es dann so weit. Wir haben uns getraut! Es war nicht der einfachste Start und unsere junge Liebe wurde erstmals auf die Probe gestellt. ... weil ich dich liebe Mein Herzens-Business, ich habe mich für dich entschieden, weil ich mit deiner Unterstützung die Bereiche Kunst, Psychologie und Ayurveda verbinden kann ich Menschen inspirieren und ermutigen darf, sich mit ihrer Einzigartigkeit auseinanderzusetzen sich durch dich wertvolle und tiefe Freundschaften entwickelt haben ich wundervolle Klientinnen und Klienten auf ihrer Reise begleiten darf mir das Herz aufgeht, wenn sie wertvolle AHA-Erlebnisse haben du mir die Freiheit zu einem selbstbestimmten Leben bietest weil ich durch dich täglich wachsen kann ich als "Eule" ganz entspannt in den neuen Tag starten darf ich durch dich meine Werte beruflich und privat leben kann ich überzeugt bin, dass wir durch persönliche Weiterentwicklung dazu beitragen, die Welt zu einem schöneren und gesünderen Ort zu machen. Natürlich gibt es auch Tage, an denen die Welt nicht rosig für uns ist. Zum Beispiel, wenn meine Ängste versuchen, die Kontrolle zu übernehmen. Oder ich mir Gedanken über unsere Beziehung und unsere gemeinsamen Finanzen mache. Du weißt, ich liebe das Gefühl von Sicherheit und es ist nicht immer leicht, jederzeit ins Vertrauen zu gehen. Und wenn ich ehrlich bin, denke ich ab und zu darüber nach, meine Liebe mit dir zu teilen und einen Nebenjob anzunehmen, da ich merke, dass die Online-Tätigkeit auch ihre negativen Seiten hat. Was ich mit dir noch erleben möchte: Ich möchte mit dir neue Projekte kreieren, ein Ayurveda-Kinderbuch illustrieren, mit dir die Welt bereisen, Menschen mit unserer Arbeit berühren, ... Ich danke dir! Ach mein liebes Business, es war genau die richtige Zeit, mich für dich und den Ayurveda zu entscheiden und ich bin dankbar für jeden einzelnen Tag, den wir miteinander verbringen dürfen. In Liebe, deine Karina
- Mein Motto für 2023: Goodbye Perle, Hello Heimat und Welcome Sattva!
2023, ich freue mich sehr auf dich! Das Leben bedeutet Veränderung und das ohne Ausnahme. Ich verlasse Hamburg, ziehe zurück nach Leipzig, in meine Heimatstadt und ich bin neugierig und offen, für alles, was kommt. Ich freue mich auf Begegnungen mit neuen Menschen, neuen Klienten, alten Bekannten, auf die Nähe zu meiner Familie und auf das Wachstum meiner Selbständigkeit. Ich möchte Ruhe einladen und wie mein Motto verrät: SATTVA. Das Jahr 2022 war aufregend und anstrengend. Einige Routinen sind auf der Strecke geblieben und möchten wieder aktiviert werden. Was mir dabei hilft ... meine Ziele. Oh ja, es wird auf jeden Fall nicht langweilig werden :-) Goodbye Perle Ich werde dich vermissen, du stressige, du große, du schöne, du schmutzige, du weltoffene Hafenstadt Hamburg. Genau 10 Jahre durfte ich dich mein Zuhause nennen. Wenn wir in eine neue Stadt ziehen, wird oft die Frage gestellt: der Liebe oder des Jobs wegen? Bei mir war es der Job. Und was für einer! Die Zusage für diesen erhielt ich auf einem Kreuzfahrtschiff. Es war Mitte Dezember 2012 und bereits mein 8. Monat, den ich auf diesem Schiff arbeiten durfte. Ich saß in meiner 5 Quadratmeter-Crew-Kabine, als das Telefon klingelte. Ja, ich war aufgeregt, schließlich ging es um ein vielversprechendes Angebot. Boris, mein zukünftiger Chef erklärte mir alle Details und stellte mir am Ende die Frage: Ab wann kannst du anfangen? Mein Schiffsvertrag war auf den 24.12.2012 datiert und ich sollte in Bangkok absteigen. Ich freute mich so sehr auf die Auszeit, denn 8 Monate mit einer 7-Tage-Arbeitswoche durften erstmal „verdaut“ werden. Ich hatte meinen nächsten Schiffseinsatz schon sicher, daher war der Wunsch von Boris, direkt im Januar in der Hamburger Filiale zu beginnen, doch sehr überraschend für mich. Wir einigten uns schließlich auf den 21.01.2013 und ruckzuck war ich in Hamburg. Seitdem ist viel passiert. Ich hatte wundervolle Kollegen in meinem „Villa-Kunterbunt-Büro“, Dienstreisen, die mich zu den schönsten Orten der Welt führten, unzählige Laufrunden, die ich um die Hamburger Außenalster lief (inkl. einem Halbmarathon im Februar 2021, auf den ich sehr stolz bin), eine Business-Gründung, einen Umzug ins Nachbarhaus in eine größere Wohnung, die vielen Stunden, in denen ich meinen Lieblingshund betreuen durfte, aber auch nicht so schöne Momente, durch diese ich wachsen durfte. Hamburg, ich werde dich vermissen! Dich, Gizmo (meine Lieblings-Bulldogge) und die vielen wundervollen Menschen, die mich in dieser Zeit begleitet, unterstützt und mir die 10 Jahre unvergessliche gemacht haben. Hello Heimat - back to the roots Ich ziehe tatsächlich zurück! Leipzig, meine Heimatstadt, war mir lange zu klein und viel zu weit weg vom Meer. Was ich jedoch innerhalb der letzten Jahre gemerkt habe, sie beruhigt mich. Ja, ich bin weniger gestresst und ich kann viel besser abschalten. Ich genieße die vielen Parks und Seen (zum Glück, denn ohne Wasser geht es nicht) in meiner Nähe. Ich freue mich sehr, die Stadt neu zu entdecken. Ich freue mich auf das bewusste Leipzig, seine Kunst-Szene, die kleinen Cafés und seine Einwohner. Ach, das kann nur schön werden. Welcome Sattva! Seit meiner Ausbildung zum Ayurveda-Coach ist dieses Wort nicht mehr wegzudenken. Sattva bedeutet Harmonie, Reinheit, Zufriedenheit, Güte, Klarheit und beinhaltet noch so viel mehr. Für mich persönlich bedeutet es Lebensfreude und Ent-Wicklung. Ich möchte das Leben genießen, mit all meinen Sinnen. Ich möchte ICH sein. Um das zu erreichen, darf und werde ich immer wieder ganz genau hinschauen und Gewohnheiten verändern. Ich möchte mich im Loslassen üben und auf meine Energie achten, mir wieder Zeit zum Kochen und für meinen Körper nehmen. Warum mir das so wichtig ist? Weil ich es mir wert bin! Aber vor allem, möchte ich ein ehrlicher Coach sein, indem ich es vorlebe und nicht nur predige. Was wäre ich ohne meine Listen ... oder: Warum ich Ziele liebe? Ich liebe es mir Ziele zu setzen, beruflich und privat. Sei es in Form von To-Do- oder Feel-Good-Listen oder meinem Visionboard. Ziele lassen mich fokussieren und daran erinnern, die Perspektive zu wechseln. Den Kopf aus den Büchern zu nehmen und das große Ganze zu sehen. Ich bin ehrgeizig, liebe es Haken zu setzen, durchzustreichen, das Gefühl ein bestimmtes Projekt abzuschließen. Für 2023 hab ich große Ziele und ich weiß, das ein oder andere werde ich nicht erreichen, aber ich werde es versuchen und immer wieder die Einladung an mich selbst: Sattvaaaaaaa.... Meine Ziele für 2023 und was ich mir sonst noch vorgenommen habe In meinem Jahresrückblick 2022 wurden sie definiert: Ich werde sichtbar! Meine Webseite erstrahlt in einem neuen Design. Ich werde mindestens 5 Blogartikel schreiben. Ich werde die Überprüfung beim Gesundheitsamt zur Heilpraktikerin für Psychotherapie im Herbst bestehen. Ich folge meinem Herzen und meiner Intuition. Ich mache mehr von Dingen, die mich Mut kosten und werde jeden Monat mindestens einmal meine Komfortzone verlassen. Weniger TUN, mehr SEIN. Mein Business soll wachsen. Besonders die Überprüfung beim Gesundheitsamt wird aufregend werden. Aber ich bin optimistisch und vertraue meiner mentalen Stärke. Und wenn ich mir jetzt vorstelle, heute wäre bereits der 31. Dezember 2023, blicke ich mit Freude auf ein glückliches, bewusstes und bestenfalls ausgeglichenes Jahr voller Wachstum und schöner Erfahrungen. Und darauf freue ich mich.
- „Schubladen sind zum Öffnen da.“ Interview mit Gisela Röpcke über ihre Depression
Gisela Röpcke, sie ist nicht nur meine Mutter, sondern auch Künstlerin, Schauspielerin und Mediatorin für Kinder an einer Leipziger Grundschule. Als gelernte Physiotherapeutin erhielt sie mit ca. 45 zum ersten Mal die Diagnose Depression. Heute nennt sie sie Pechfass, Leere, schwarze Dame, schwere dunkle Decke. Am Sterbebett ihres geliebten Ehemannes Axels und mittendrin in einer schweren depressiven Episode, entschied sie sich bewusst fürs Leben. Es erfüllt mich mit unfassbar großer Dankbarkeit, dass ich heute dieses Interview mit ihr führen darf. (Achtung: Triggerwarnung Suizidalität) Inhaltsverzeichnis Stell dich kurz vor? Wer bist du? Wo lebst du? Was machst du? Du hattest eine Depression. Fällt es dir leicht, deine Erfahrung zu teilen? Wann hast du das erste Mal gemerkt, da stimmt etwas nicht? Die Depression ist eine Erkrankung. Das Stigma der Depression ist: "Betroffene sind faul oder demotiviert. Sie müssen sich nur aufraffen." Dies ist falsch und die Antriebslosigkeit ist der Depression geschuldet. Wie hast du diese Zeit für dich empfunden? Wie ging es dir während der depressiven Episoden? Wie war dein Schlaf zu dieser Zeit? Wie war dein Appetit? Eine weitere Diagnose lautete "Bipolar". Magst du aus deiner Sicht erklären, was das bedeutet? Hattest du therapeutische Unterstützung? Wie hast du den Weg herausgefunden? Gab es etwas oder jemand, der dir dabei geholfen hat? Wie geht es dir heute? Kannst du heute sagen, dass die Depression im Rückblick ein Wendepunkt in deinem Leben war? Was empfiehlst du Menschen, die an einer Depression oder bipolaren Störung erkranken? Und was können aus deiner Sicht Angehörige tun, um zu helfen? Gibt es noch etwas, was du gerne hinzufügen möchtest? Anmerkung Stell dich kurz vor? Wer bist du? Wo lebst du? Was machst du? Ich liebe meinen Namen Gisela, auf den ich seit 69 Jahren höre. Ich bin die Wegbegleiterin von Karina, als Mutter und lebe in meiner Lieblingsstadt Leipzig. Seit 7 Jahren bin ich in der Theatergruppe „Selbst & Los“ und jetzt ein Teil des Projektes der Kulturbummler. Ich bin die Kunst in der Kunst - schreibe, singe und tanze gern. Seit zwei Jahren arbeite ich im Ehrenamt als Mediatorin in an einer Leipziger Grundschule. Du hattest eine Depression. Fällt es dir leicht, deine Erfahrung zu teilen? Über die Erfahrung der Krankheit zu sprechen fällt mir jetzt leichter und das Wort Depression löst in mir Wut und Unbehagen aus. Ich nenne sie eine kollektive schwere Decke nicht gelebter oder überbewerteter Gefühle. Was meinst du genau damit? Das Wort Depression bedeutet Druck. Unter meiner Wut ist die Trauer verborgen, dass so viele wunderbare Menschen, in meinem Umkreis in ihrem Teufelskreis verharren und aus dieser negativen Spirale nicht herausfinden. Ich habe für mich erfahren, dass wenn du Entscheidungen triffst, es genauso ein langer Prozess ist, wie darin stecken zu bleiben. Heute habe ich das Gefühl, mit meiner Freude nicht gehört zu werden. Und das macht mich wütend. Wann hast du das erste Mal gemerkt, da stimmt etwas nicht? Es standen viele neue Ereignisse an und ich war überfordert. 2002 verstarb mein Vater, 2004 die Mutter. Im Dezember 2004 zog mein Lebensgefährte nach Leipzig. Dazu kamen betriebliche Veränderungen. Karina begann ihr Studium in Schneeberg. Beim Umzug meines Lebensgefährten stand ich schon neben mir. Nach einem Vortrag über Nahtoderfahrung wurde mir das Tor zur Dunkelheit eröffnet. Die Depression ist eine Erkrankung. Das Stigma der Depression ist: "Betroffene sind faul oder demotiviert. Sie müssen sich nur aufraffen." Dies ist falsch und die Antriebslosigkeit ist der Depression geschuldet. Wie hast du diese Zeit für dich empfunden? Für mich war es eine Leere, ein seelisch-schweres Ausruhen. Wenn du mir die Frage stellst: "Was ist eine Depression?", würde ich Folgendes antworten: Die Depression liegt wie eine schwere dunkle Decke über vielen verschiedenen Krankheitsbildern. Für mich ist sie eine Massenhypnose der negativen Erfahrungen. Die eigenen Gefühle werden unterdrückt oder überbewertet. Es ist das Pechfass, ist die Leere, ist ein zugehangener schwarzer Vorhang in der Sichtweise und Wahrnehmung. Verwirrungen. Starre. Prokrastination. Immer wiederholende Verhaltungsmuster in Worten und Gedanken. Der sogenannte Teufelskreis. Es gibt auslösende Ereignisse und der Leidensdruck ist noch nicht stark genug, um die Entscheidung zurück zum Leben zu treffen. Die Depression hat einen Nutzen: Sie will versorgt und die Verantwortung muss nicht übernommen werden. Für mich war es ein Haben-Status. Wie ging es dir während der depressiven Episoden? Ich arbeitete als Physiotherapeutin in der orthopädischen Klinik. Heute ist sie eine Klinik für Psychotherapie. Durch meine Sehbehinderung war für mich die Arbeit am Computer schwierig und die Arbeit in der Frauenklinik später beängstigend und lähmend. Es folgten Aufenthalte in der Tagesklinik, drei Suizidversuche und weitere längere Krankenhausaufenthalte in Schkeuditz und im Park-Klinikum Leipzig. In mir war es leer und ich schwieg. Wen sollte ich belasten mit dem täglichen Teufelskreis sich zu Töten? Ich war sprachlos, meine Sichtweise ein kleines Dreieck und für die Familie war ich taub. Wie war dein Schlaf zu dieser Zeit? Wie war dein Appetit? Ich konnte lange und tief schlafen. War in den Bewegungen ausgebremst. Mein Lebensgefährte war liebevoll. Selbst mit einer Kinderlähmung geschlagen. Wir waren trotz dieser Schwere unserer Bindung viel unterwegs. Besuchten Theater, Ausstellungen und waren oft im Garten. Er motivierte mich, so gut er konnte. Hunger verspürte ich nie. Ich hab zuerst viel Gewicht verloren und durch die Medikamente innerhalb kürzester Zeit fast 25 Kilogramm zugenommen. Eine weitere Diagnose lautete "Bipolar". Magst du aus deiner Sicht erklären, was das bedeutet? Mein Leben war geprägt von Diagnosen, aus denen ich mich immer wieder herausgekämpft habe. Diagnosen geben zuerst Sicherheit. Heute sind sie für mich Bewertungen, wie Urteile. Es sind Schubladen, die ich brauche, um zu wachsen. Hattest du therapeutische Unterstützung? Ich war bis 2014 in psychiatrischer Behandlung, mit Medikamentenversorgung. Eine Psychotherapie-Stunde endete mit den Worten: „Wenn sie nicht mit mir reden, kann ich in Urlaub gehen.“ Wie hast du den Weg herausgefunden? Gab es etwas oder jemand, der dir dabei geholfen hat? "Depression ist die Belohnung fürs Bravsein." -Marshall B. Rosenberg* Für mich sind das die wichtigsten Fragen. Für die „schwarze Dame“ gibt es Ereignisse, dass sie erscheint. Und es gibt ein weiteres Ereignis, wodurch Akzeptanz, Heilung und Wachsen oder Aufwachen beginnt. Bei mir war es die Entscheidung gemeinsam mit dem Arzt meinen Mann gehen zu lassen. Er war in der dunklen Zeit immer für mich da und er ist ebenso das Licht in der Zeit des Aufwachens. Wie viel Ohnmacht und Kraft es die Menschen gekostet hat, die mich lieben, konnte ich erst durch den Rückblick auf mein Leben sehen. Da waren Verlustängste und das Gefühl, nicht zu genügen. Diagnosen und Medikamente sind Stützen. Hilfe als Selbsthilfe. Es bedarf die Akzeptanz der Gefühle, um die eigenen Bedürfnisse selbst zu erfüllen. Die Bedürfnisse sind nicht von einer Person, einem Ort, einer Handlung und Zeit abhängig. Die Medikamente setzte ich eigenständig ab, als ich meiner Körpergefährtin (meinem Körper) mein Vertrauen schenkte. Heute lebe ich medikamentenfrei. Die Selbsthilfegruppe "Lebenszeitgewinn", die mir viele Jahre Verständnis und Halt gegeben hat, versuche ich loszulassen. Für mich ist auf der Bühne stehen, Präsent sein, Stimme zeigen beim Spiel und Improvisieren besser als jede Therapie. Zeichnen, Tanzen und Singen und das Vertrauen und die Sicherheit, die ich den Kindern in der Schule schenken darf, ist für mich Freude, Liebe und Motivation. Wie geht es dir heute? "Wir sind 5, wie Finger an der Hand. Wir sind 5, wie Zehen am Fuß. Ich bin die Mitte, die Mitte bin ich. Zwischen Himmel und Erde steh' ich. " Das war mein erstes Lied, welches ich meinen vier Geschwistern gewidmet habe. Durch die Kreativität verarbeite ich meine Geschichte. Heute fühle ich mich verbunden und in Sicherheit. Ich kann Karina und andere Menschen begleiten. Gefühle wollen gefühlt werden. Ich bin dankbar für Konflikte, an denen ich lerne und wachse. Ich habe gelernt NEIN zu sagen und meine Körpergefährtin und ich sind ein Team. Meine Nächte sind kurz, zwei meiner Freunde, die mit mir durch gute und schlechte Zeiten gehen sind genug. Ich schaue nach den Stärken der Menschen von Herz zu Herz. 2020 kam ich zum ersten Mal mit der Gewaltfreien Kommunikation in Kontakt. Mit ihr und durch die Arbeit als Mediatorin darf ich Kinder begleiten und lerne immer weiter dazu. Das Leben ist Motivation und Leidenschaft. Kunst und Kultur sind für mich lebenswichtig. Kannst du heute sagen, dass die Depression im Rückblick ein Wendepunkt in deinem Leben war? Auf jeden Fall. Ohne die Depression wäre ich nicht der Mensch, der ich heute bin. Was empfiehlst du Menschen, die an einer Depression oder bipolaren Störung erkranken? Betroffene und Angehörige können sich über Erkrankungen informieren. In Leipzig gibt es ein starkes Netzwerk, das Bündnis gegen Depression e.V. Hier beraten Betroffene, Betroffene. Ich empfehle ihnen, dass sie mit den Händen etwas tun. Das Projekt "Kulturbummler" bietet zum Beispiel in Leipzig Angebote für Betroffene. Dazu gehören zwei Theatergruppen, eine Zeichengruppe, eine Musikgruppe (in der sie Instrumente spielen oder singen können), eine Gruppe, in der Fahrradtouren unternommen werden, eine Lauf- und eine Tanzgruppe. Das alles sind Selbsthilfegruppen, bei denen sich Gleich-Betroffene untereinander austauschen und unterstützen können. Manchmal etwas aktiver, manchmal etwas kreativer. In kleinen Schritten, geht jeder seinen eigenen Weg. Wenn wir verbunden sind, wird er leichter. Und was können aus deiner Sicht Angehörige tun, um zu helfen? Dasein. Aktives Zuhören. Gibt es noch etwas, was du gerne hinzufügen möchtest? Danke für die Fragen und Schubladen sind zum Öffnen da. Anmerkung Depression kann jeden treffen! Im Laufe des Lebens kommt fast jede (r) als nahestehende Person oder sogar als Betroffene(r) mit dem Thema in Berührung. Die Depression ist eine schwere psychische Erkrankung und ist gekennzeichnet durch Antriebslosigkeit, Interessenverlust, Hoffnungslosigkeit, Verlust der Freude und einer gedrückten Stimmung. Sie wird in leicht, mittel und schwer eingeteilt. Betroffenen fühlen sich teilweise wie gelähmt, haben oft keinen Appetit, Schlafstörungen und Libidoverlust. Im Interview wurde auch die bipolare affektive Störung erwähnt. Das bedeutet, das ein Mensch einerseits depressive Phasen durchlebt und plötzlich kommt es zum Kippen der niedergeschlagenen Stimmung und es geht in die entgegengesetzte Richtung. Diese „Hochphase“, die Manie ist voller Tatendrang und Power. Für Betroffene und Angehörige werden diese extremen Stimmungsschwankungen als besonders belastend empfunden. Es kommt nicht selten vor, dass während der Manie große Geldsummen ausgegeben werden. Größenwahn und eine gesteigerte Libido sind weitere Merkmale einer Manie. Oft wird der Schaden, der in der mansichen Phase entstanden ist, den Betroffenen erst im Nachinein schmerzhaft bewusst. Wie du im Interview mit meiner Mutter erfährst, ist das schlimmste Symptom der Depression, der Verlust der Lebensfreude. Todesgedanken, Suizidimpulse und Suizidversuche machen die Erkrankung lebensbedrohlich. Wenn du selbst merkst, es geht dir über längere Zeit nicht gut, wenn du leidest, bitte lass es einmal mehr abklären und geh zu deinem Hausarzt oder zu einem Psychologen. Falls du jemanden kennst, der Hilfe benötigt, findest du viele Informationen bei der Deutschen Depressionshilfe. Und ganz wichtig: Bitte nimm Suizid-Androhungen ernst! Du möchtest mehr über die Erkrankung Depression wissen? In diesen Blogartikeln findest du weitere Informationen. Was ist eine Depression? Was denken depressive Menschen? Was sind psychische Erkrankungen? Wichtige Aufklärung über die bipolare Störung findest du auf der Seite der deutschen Gesellschaft für Bipolare Störungen e.V. . Pass auf dich auf! – deine Karina *Das provozierende Zitat: "Depression ist die Belohnung fürs Bravsein." stammt von Marshall B. Rosenberg, einem US-amerikanischen Psychologen und dem Begründer der Gewaltfeien Kommunikation (GKF).
- Wie ich mich als Mental-Coachin beim Schreiben über Burnout selbst darin wiedergefunden habe
Nicht selten erzählte ich meinen Klientinnen und Klienten, sie dürfen auf sich acht geben, Pausen sind das A & O und Schlaf ist unheimlich wichtig, damit das Erlebte vom Tag verarbeitet werden kann. Ich predigte: Der Körper benötigt wichtige Nährstoffe, Bewegung an der frischen Luft und ausreichend Zeit zum Regenerieren. Sehr einleuchtend, bis ich mich eines Tages beim Schreiben meiner Abschlussarbeit über Burnout dabei ertappte, dass ich all diese wertvollen Tipps und Empfehlungen bei mir selbst nicht anwendete und mich mitten auf der Zielgeraden zu eben diesem befand. Hier kommt mein kleines Geständnis, dass auch ich nicht immer rücksichtsvoll mit mir umgehe. Folgende Themen findest du in diesem Blogartikel: Die Abschlussarbeit über Burnout und das 7 Stufenmodell Wie es so weit kam - Ursachenfindung Was bedeutet das für meine Zukunft? Buchtipp Die Abschlussarbeit über Burnout und das 7 Stufenmodell Mentale Gesundheit, das Thema Burnout sollte es werden. Die einjährige Ayurveda-Fortbildung geleitet von Dr. Alina Hübecker war beendet und für die Spezialisierung zum Thema "Mentale Gesundheit" fehlte nur noch die dazugehörige Abschlussarbeit. Depression oder Burnout waren meine Wahlthemen und ich entschied mich für letzteres. Genaue Vorgaben wie Seitenanzahl, Schriftgröße, als PowerPoint-Präsentation oder in Form eines Webinars ... es war mir freigestellt zu wählen. Burnout im Ayurveda, die Entstehung und Behandlung nach der traditionell indischen Heilkunst, darüber wusste ich Bescheid, schließlich war es ein Teil meiner Fortbildung. Doch ich wollte es mit der westlichen Medizin vergleichen und sie gegenüberstellen. Also begann ich zu recherchieren. In meiner Ausbildung zur Heilpraktikerin für Psychotherapie waren Erschöpfungssyndrome nur kurz ein Thema, da Burnout hier nicht als dieses diagnostiziert wird. So saß ich also täglich stundenlang am PC, vergaß meine Pausen, verpasste die Zeit zum Essen und lass Bücher über das Burnout-Syndrom. Ich fand wertvolle Informationen über Symptome, Ursachen, Differenzialdiagnosen, Therapiemöglichkeiten. Erfuhr etwas über besonders gefährdete Berufsgruppen, über Mikronährstoffangel und Definitionsversuche der psychischen und körperlichen Erschöpfung. Beim Niederschreiben des Verlaufs entschied ich mich für das 7 Stufenmodell des Psychologen Matthias Burish. Es gibt auch Phasenmodelle mit nur 3, 9 oder 12 Phasen, je nach Autor, ich wählte die 7: Stufe 1 - Warnsymptome der Anfangsphase (überhöhter Energieeinsatz, nach der Arbeit nicht mehr abschalten können, ...) ... OK, kannte ich Stufe 2 - Reduziertes Engagement (im Job z.B. mit Kunden; die Familie leidet) ... Kannte ich auch - nicht die Klienten litten, aber für die Familie war ich schwer erreichbar Stufe 3 - Emotionale Reaktion (Stimmungsschwankungen, Aggressionen, Zynismus, Streit mit Kollegen oder dem Vorgesetzten) ... Hmmm ... ich war sehr schnell gereizt in dieser Zeit. Keine Wunder ... wenig Schlaf, kaum Regeneration, es gab Tage, da war ich nicht einmal an der frischen Luft ... Zynismus kannte ich sehr gut aus meiner Zeit als Angestellte Stufe 4 - Motivations- und Leistungsabbau ... keine Zeit für die Morgenroutine, für den Sport, der sonst meinem Rücken so guttat, ... Stufe 5 - Verflachung des emotionalen, sozialen und geistigen Lebens (Freunde ziehen sich zurück) ... in der Tat, traf ich mich nur noch sehr selten mit Freunden. Selbständig hieß ja auch "selbst und ständig (ein furchtbarer Glaubenssatz zu dieser Zeit) Stufe 6 - Psychosomatische Reaktionen (Schlafstörungen, Verdauungsbeschwerden, …) ... ja, hatte ich ... und das als Gesundheits-Coachin! ... Und hier machte es Klick. Autsch, das saß! Da war sie, die Erkenntnis, wie tief ich selber schon im Prozess war. Zur Vollständigkeit hier noch Stufe 7: Stufe 7 -Verzweiflung (aus der Hilflosigkeit wird eine chronische Hoffnungslosigkeit bis hin zu Selbstmordgedanken) Wie es so weit kam - Ursachenfindung "Nur wer brennt, kann Ausbrennen." Seit 2019 hatte ich mich durchweg beruflich fortgebildet. Erst die Ayurveda-Lifestyle-Coach-Ausbildung, gefolgt von der Ausbildung zur psychologischen Ayurveda-Beraterin, die Fortbildung von Alina Hübecker, für die ich mich zertifizieren wollte und die "Burnout"-Abschlussarbeit schrieb, hinzu kam die Heilpraktiker-Ausbildung (HPPsych) und nebenbei absolvierte ich zahlreiche Businesskurse zum Aufbau meiner Selbständigkeit. Ich habe mich bewusst für all das entschieden. Doch da war und ist auch die Gefahr des Ausbrennens. Gerade bei Tätigkeiten, bei denen viel Leidenschaft "brennt", ist es einfach, die eigenen Bedürfnisse zu vergessen. Freunde wurden vertröstet ... ich müsse ja lernen. Ups, es ist schon 23 Uhr und ich saß immer noch am PC und tippte. "Kommst du mit einkaufen?", fragte mein Partner ... "nein, keine Zeit, ich muss schreiben, coachen, ... dies und das" lautete oft meine Antwort. Neben all dem Lernen, der Arbeit mit meinen Klienten, denen ich ans Herz legte auf sich zu achten, vergaß ich selber auf meinen Körper zu hören. Resultat: Stress, und zwar über Jahre! Verlust der Kreativität, wenig Schlaf, Rückenschmerzen, schlechte Haut, viel zu viel Kaffee, ... Für mich war diese Erkenntnis, dass ich bereits an Stufe 6 angekommen war, so wertvoll. Denn solche Phasen waren mir nicht unbekannt. Ein Jahr zuvor schrieb ich die Abschlussarbeit für meine Coaching-Ausbildung. Mindestens 12 Seiten waren gewünscht, fast 70 hatte ich geschrieben. In meiner Festanstellung machte ich viele Überstunden, da die Arbeit ja fertig werden musste. Auf Dienstreisen kamen teilweise 14-16 Stunden pro Tag aufs Arbeitszeitkonto. Es gibt viele Beispiele, die ich noch aufführen könnte. Aber woher kommt es? Schon als Kind war ich sehr ehrgeizig. Irgendwann hörte ich zum ersten Mal den Begriff "Innere Antreiber" und natürlich habe ich über die Jahre auch erkannt, welche meine sind und wo sie ihren Ursprung haben. Doch ich hatte sie vergessen. Und da war sie, die Erinnerung: auch ich als Coachin für mentale Gesundheit, mit all meiner Expertise über Stressmanagement, gesunder Lebensführung, Ernährung, Schlafhygiene und das Wissen um die Wichtigkeit von Pausen und Achtsamkeit, bin nicht davor sicher, ebenfalls an einer körperlichen und seelischen Erschöpfung zu erkranken. Was bedeutet das für meine Zukunft? Als Unternehmerin, Coachin und zukünftige Heilpraktikerin für Psychotherapie darf ich mich jeden Tag daran erinnern, wie wichtig Selbstfürsorge ist. Auch wenn es eine Tätigkeit ist, die mir Freude bereitet und bei der ich die Zeit vergesse, MUSS ich auf meine Bedürfnisse achten. Mittlerweile stelle ich mir einen Wecker zum Schreiben von Texten. Denn auch hier beim Bloggen könnte ich stundenlang weiter tippen. Aber wann hätte ich dann Zeit für meine Klienten? Meine Morgenroutine ist unverhandelbar und mindestens an einem Tag in der Woche lasse ich meinen PC geschlossen. Ich bin meine stärkste Kritikerin und darf mich jeden Tag daran erinnern, dass mein langjähriger Bekannter, der Perfektionismus unerreichbar ist. In diesem Sinn pass auf dich auf und bleib schön gesund - deine Karina Buchtipp: Burisch, M. (2014). Das Burnout-Syndrom. Theorie der inneren Erschöpfung – Zahlreiche Fallbeispiele – Hilfen zur Selbsthilfe (5. Aufl.). Springer-Verlag