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Meine Methode, um Stress abzubauen - Das Schreiben meiner Morgenseiten


Auf einem weißem Holztisch liegend: zwei Kerzen, ein Notizbuch, ein schwarzer Kugelschreiber und einige Kristalle.

Ich bin ich nervös. Mein ganzer Körper ist angespannt. Gerade jetzt steht eine wichtige klinische Untersuchung meiner Mutter an und ich versuche mich abzulenken. Ich scrolle durch die lange Liste von Judith Peters Blogparade.

"Achtsam entspannt; das ist meine Methode, Stress abzubauen". Mein Auge bleibt am Aufruf von Birgit Buchmayer hängen.


Genau das möchte ich gerade erreichen.


Es gibt für mich viele Möglichkeiten der Entspannung.

Das abendliche Zeichnen, das Praktizieren von Yin-Yoga, der Sparziergang durchs Viertel, eine Runde im Wald Joggen, die geliebt Badewanne oder das Schreiben meiner Morgenseiten.


Aber fange ich von vorne an.


 

Inhaltsverzeichnis

 

Wann bin ich gestresst?


Seit ich selbständig bin, versuche ich persönlichen Stress zu minimieren. Ich plane meine Termine mit ausreichend Zeitpuffern, versuche regelmäßige Pausen zu machen, koche mein Essen vor und habe meine täglichen Routinen. Gestresst bin ich oft durch äußere Umstände. Die Bahn kommt zu spät oder fällt aus, ein Meeting dauert länger als geplant, ein Auftraggeber ist nervös und überträgt es auf das ganze Team, es ist zu warm zum Einschlafen und mir fällt es schwer morgens aufzustehen. Also alles äußere Umstände, die ich nicht oder schwer beeinflussen kann.

Ich kenne aber auch meinen ganz persönlichen Stress. Einen sehr unangenehmen. Die innere Unruhe. Das starke Gefühl direkt nach dem Aufstehen. Es ist, als ob ich getrieben werde. Lange Zeit hat es mich morgens schon nervös gemacht, wodurch ich mein Frühstück vernachlässigte, meine Morgenroutine usw.

Oder eben jetzt, wenn ich auf eine wichtige Nachricht warte.


Wie spüre ich Stress?


Aktuell ist der Stress sehr präsent. Ich fühle ihn körperlich, bin nervös und friere. Mein Magen fühlt sich flau an und die Beine wippen. Meine Hände wandern oft in mein Gesicht. Und ich ertappe mich, wie ich zeitweise tief ein- und ausatme.

Meine Gedanken schweifen immer wieder ab. Es fällt mir nicht einfach, meinen Text zu schreiben.


Wie komme ich aus dem Stress wieder heraus?


Ich schreibe. Ich sitze hier und schreibe diese Zeilen.

Früher dachte ich, ich kann nicht schreiben, doch rückblickend tat ich dies schon mein ganzes Leben. Ich war diejenige, die gefühlt jedes Wort notierte, welches die Lehrer und später meine Dozenten von sich gaben.


2018 hatte ich eine persönliche Krise. In der Zeit fing ich an, regelmäßig mein Dankbarkeitstagebuch auszufüllen. Ich beantwortete zusätzlich seitenweise Reflexionsfragen. Seit eineinhalb Jahren schreibe ich Blogartikel und zu meinen Zeichnungen die passende Zitate. Bei jedem virtuellen Call liegt ein Notizblock neben mir. Das kleine Heft ist mein täglicher Begleiter, um Notizen und Erkenntnisse aus Gesprächen festzuhalten.

Und heute, genau vor 56 Tagen, schrieb ich die ersten Zeilen meiner Morgenseiten.


Meine Methode - Das Schreiben meiner Morgenseiten


Ich kenne es als Tagebuch-schreiben. Ehrlicherweise fand ich das immer doof. Als Kind habe ich ein Tagebuch geschenkt bekommen. Das Cover war niedlich, irgendetwas mit Blumen und ganz wichtig, es war rosa. Es hing ein kleines silbernes Schloss mit dazugehörigem Schlüssel dran. Ich kann mich erinnern, dass ich es nie zu Ende geschrieben habe. Ich schrieb ein paar Zeilen, verlor die Lust daran und als ich es später wiederfand, das gleiche Spiel.


Jetzt ist es anders. Durch das Buch "Der Weg des Künstlers"* von Julia Cameron bleibe ich wirklich dran.

Jeden Morgen, aktuell nach meinem Zoom-Call um 5 Uhr und meiner aktivierenden Sporteinheit, setze ich mich an meinen Schreibtisch, zünde eine kleine Kerze an, öffne mein mittlerweile 2. "Journal" und beginne mit dem Schreiben meiner drei Morgenseiten.


"Mir fällt nichts ein", dachte ich anfänglich.

Dazu gibt es konkrete Anleitungen: Schreib das gleiche Wort, bis die drei Seiten voll sind.

Hmmm … dachte ich.

Ich hab bemerkt, dass mich das Schreiben beruhigt. Meine Gedanken sortieren sich. An manchen Tagen schreibe ich die Erlebnisse vom Tag zuvor, notiere ich meine To-do-Liste für den aktuellen Tag, ergänze das Geschriebene jeden Tag mit einer Zeichnung und halte drei Affirmationen fest, die mich durch den Tag begleiten werden.

"Was ist sonst so los in meinem Kopf?" ist eine Frage, die nach ca. einer Woche das erste Mal aufs Blatt gelang. Ich entwirrte das Gedanken-Chaos auf dem Papier. Einige Wochen später wurde mir bewusst, dass ich hauptsächlich kognitiv arbeitete, wie im Leben. Die eigenen Gefühle sind eher nebensächlich. Und plötzlich wurde mir bewusst, was, wenn ich nicht nur nach meinem Kopf frage, sondern auch nach meinen Gefühlen?

Also landet neben der Frage nach dem Kopf auch die Frage "Wie geht es mir, was fühle ich heute, wo in meinem Körper spüre ich meine Emotionen?" in meinem Tagebuch.

Ich hätte nie gedacht, dass mir das Gedanken-Notieren so guttun wird.


Das Gefühl des "Getrieben-seins" am Morgen ist seitdem verschwunden. Ich reflektiere, achte auf meine Gedanken, auf meine Gefühle und durch die Zeichnungen noch viel mehr auf kleine Details, die typisch für den jeweiligen Tag waren. Ich versuche durch das Schreiben all meine Sinne einfließen zu lassen.

Was habe ich gesehen, was werde ich sehen (die Augen)?

Was habe ich gehört, welche Antworten werde ich erfahren (die Ohren)?

Gab es einen Geruch, der mir aufgefallen ist (die Nase)?

Was habe ich gefühlt auf meiner Haut (Tasten)?

Gab es etwas, was mir besonders gut geschmeckt hat (der Geschmack)?


Um meine drei Seiten voll zu bekommen, versuche ich nichts auszulassen. Ich schreibe Wörter aus, streiche nichts durch. Das geschriebene Wort ist nicht einfach durch einen Klick wieder entfernbar. Ich achte auf klitzekleine Dinge, die mir auffallen und vermerke sie.

Während des Schreibens bin ich da. Irgendwie hab ich etwas gegen das "im Hier und Jetzt SEIN", aber genau das bin ich, währenddessen ich schreibe.


Fazit


Ich blicke zur Uhr. Wie die Zeit vergangen ist?!


Zusammengefasst, ist das Schreiben meiner drei Morgenseiten, für mich aktuell DIE Methode, um Stress abzubauen. Es ist ein beruhigendes tägliches Ritual, eine willkommene Morgenroutine, die mir Ruhe, Klarheit und ein Gefühl der Kontrolle über meinen Tag gibt.


Von Herzen Danke Birgit, für den Aufruf der Blogparade und dir fürs Lesen!


Bis ganz bald, Karina



Eine Teelicht in einem goldenen Teelichthalter, ein leeres Notizbuch und ein Becher gefüllt mit Kaffee auf einem weißen Holztisch.

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